Aktuell liegt der Preis für Benzin der Sorte E10 bei 1,675 Euro pro Liter, damit steht Ottokraftstoff stabil bei einem kaum spürbaren Aufpreis von 0,3 Cent gegenüber der Vorwoche. Das hat die Wochenauswertung des ADAC nach einer Abfrage bei mehr als 14.000 Tankstellen ergeben.

Was kostet Diesel in Deutschland aktuell?

Für einen Liter Diesel zahlen Autofahrer im Schnitt 1,549 Euro, das sind nochmals 0,7 Cent weniger als in der Vorwoche. Damit liegt Diesel auf einem neuen Jahrestief und ist so günstig wie zuletzt im Oktober 2024. Der Selbstzünder-Kraftstoff ist fast 13 Cent günstiger als Benzin. Der Steuervorteil von Diesel liegt aber nominell bei 18 Cent pro Liter.
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So steht der Spritpreis an Tankstellen in der Umgebung!

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Die Spritpreise reagieren damit auf den zwischenzeitlichen Aufwärtstrend beim Ölpreis von zuletzt bis zu 67 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) für die Nordseesorte Brent. Mit Ende der Heizsaison hat die Nachfrage nach dem heizölähnlichen Diesel nachgelassen. In den USA wurde in der Zeit zwischen Ostern und Pfingsten in der sogenannten Driving Season mehr Sprit verfahren, was einen Einfluss auf Nachfrage und Preis hat. Der Euro steht bei starken 1,12 US-Dollar und vergünstigt im Euroraum das in Dollar notierte Öl.

Was kostet HVO100 an Tankstellen in Deutschland?

Der alternative Dieselkraftstoff HVO100 wurde minimal teurer (plus ein Cent), er kostet derzeit zwischen 1,60 und 1,65 Euro pro Liter. Der energieintensiv produzierte Kraftstoff ist grundsätzlich teurer als fossiler Diesel, obwohl er von der CO₂-Abgabe befreit ist. (Überblick: Hier finden Sie HVO-Tankstellen!)
Die aktuelle Preisentwicklung beim Sprit
Der Ölpreis ist im Wochenvergleich leicht gestiegen und liegt wieder über 60 US-Dollar. Benzin ist minimal teurer geworden, an den Zapfsäulen wird im Schnitt ein Literpreis von 1,675 Euro aufgerufen. Dagegen sank Diesel weiter ab auf 1,549 Euro – ein erneutes Jahrestief.
Bild: ADAC

Wie stark schwankt der Spritpreis im Tagesverlauf?

In einer aktuellen Untersuchung hat das Bundeskartellamt den Kraftstoffmarkt, Raffinerien und den Großhandel betrachtet. Ergebnis: Bis zu 18 Mal schwanken Benzin- und Dieselpreis im Tagesverlauf an den Tankstellen. Das macht es den Autofahrern teils unmöglich, sich vorab über den aktuellen Preis zu informieren und danach gezielt zum Tanken zu fahren. Noch vor zehn Jahren hat das Kartellamt nur vier bis fünf Änderungen am Tag registriert. Bei der Aufsichtsbehörde gingen zuletzt Beschwerden über schnelle Änderungen ein: So hatten sich Autofahrer vor der Abfahrt zur Tankstelle über ein Preisvergleichsportal (wie Clever Tanken) über den günstigsten Preis informiert – der sich beim Eintreffen an der Tankstelle schon wieder geändert hatte.

Wie teuer waren Benzin und Diesel im April?

Der Preisabschwung beim Rohölpreis entlastete die Verbrennerfahrer im April nicht in vollem Umfang, Benzin Super E10 war im Monatsvergleich nur einen Cent günstiger als im März und notierte im Mittel bei 1,6849 Euro pro Liter. Zuletzt war der Kraftstoff im Dezember 2024 so günstig. Im Vergleich zum April 2024, dem teuersten Tankmonat des Jahres, konnte man auf vier Tankfüllungen von je 60 Litern berechnet 39,70 Euro sparen.
Noch günstiger wurde der Liter Diesel im Monats- und Jahresvergleich: Der war im April für 1,5806 Euro zu tanken, das sind 4 Cent weniger als im März. Gegenüber April 2024 stand Diesel rund 15 Cent günstiger. Die Ersparnis auf vier Tankfüllungen von je 60 Liter berechnet entspricht 36,29 Euro. Steffen Bock, Gründer und Geschäftsführer vom Verbraucherportal Clever Tanken (gehört zur BILD-Gruppe), bemängelt, dass der günstige Ölpreis die Kraftstoffpreise im April deutlich stärker hätten verbilligen müssen. Doch: "Der Rückgang der Rohölpreise auf dem Weltmarkt kommt dann bei den Verbrauchern an, wenn die Mineralölkonzerne ihn weitergeben."

Wie teuer war Tanken 2024 im Vergleich?

Laut Auswertung war das abgelaufene Jahr 2024 das drittteuerste Tankjahr seit 2012, nur 2022 und 2023 war Sprit noch teurer. Im Schnitt kostete Diesel pro Liter 1,649 Euro. Super E10 war im Jahresmittel fast zehn Cent teurer, der Kraftstoff notierte durchschnittlich bei 1,739 Euro. Der teuerste Tank-Tag für Super E10 war 2024 der 17. April, als ein Liter 1,867 Euro kostete. Für Dieselfahrer war der Liter Selbstzündersprit mit 1,767 Euro am 13. Februar am teuersten.

Wie sich die weiter steigende CO2-Abgabe auf den Spritpreis auswirkt

Wie sich die weiter steigende CO2-Abgabe auf den Spritpreis auswirkt
2021
25 Euro
ca. 7 Cent
ca. 8 Cent
2022
30 Euro
ca. 8,4 Cent
ca. 9,5 Cent
2023
bleibt bei 30 Euro
ca. 8,4 Cent
ca. 9,5 Cent
2024
45 Euro
ca. 12,7 Cent
ca. 14,2 Cent
2025
55 Euro
ca. 15,7 Cent
ca. 17,2 Cent
2026
55 bis 65 Euro
ca. 18,6 Cent
ca. 20,8 Cent
2027
freie Preisbildung im Emissionshandel, erster Preis an der Terminbörse 73 Euro
ca. 20,84 Cent
ca. 22,83 Cent

Ist Sprit an Autobahntankstellen viel teurer?

Wer im Auto auf Langstrecken unterwegs ist, könnte sich für die Spritpreise an deutschen Autobahnraststätten interessieren. Eine Analyse des ADAC ergab, dass dort der Kraftstoff im Verhältnis zu umliegenden Tankstellen teils massiv überteuert ist. Der Autoclub registrierte Preisunterschiede von bis zu 69,9 Cent pro Liter! Der beste Tipp für Autofahrer lautet: für den Tankstopp die Autobahn verlassen und die nächstgelegene Tankstelle im Umland ansteuern! Bei der Bestpreissuche helfen Apps wie die von Clever Tanken. (Tipps zum richtigen Zeitpunkt fürs Tanken!)
Tankstelle
An der Autobahntankstelle ist Kraftstoff teils 70 Cent pro Liter teurer als im Umland.
Bild: Sven Krieger
Auf Grundlage der Erhebungen an 40 deutschen Autobahntankstellen rechnet der ADAC vor: Bei einem 50-Liter-Tank sparen Autofahrer, die statt an der Raststätte im Umland tanken, im Schnitt 20,86 Liter im Benziner. Im Diesel ist die Ersparnis mit 17,96 Euro kaum niedriger. Fazit des ADAC: "Tanken neben der Autobahn lohnt sich im Grunde immer."

Was kosten Benzin und Diesel aktuell in Europa?

Wer nahe der deutschen Grenze wohnt oder eine Urlaubsreise mit dem Auto plant, den dürften die Spritpreise im europäischen Ausland interessieren.

So teuer ist Sprit im europäischen Ausland

So teuer ist Sprit im europäischen Ausland
Belgien
1,61 Euro
1,74 Euro
Dänemark
2,04 Euro
1,85 Euro
Deutschland*
1,74 Euro
1,68 Euro
Frankreich
1,82 Euro
1,73 Euro
Griechenland
1,85 Euro
1,64 Euro
Italien
1,83 Euro
1,74 Euro
Kroatien
1,56 Euro
1,59 Euro
Luxemburg
1,55 Euro
1,53 Euro
Niederlande
1,97 Euro
1,77 Euro
Österreich
1,59 Euro
1,62 Euro
Polen
1,49 Euro
1,53 Euro
Portugal
1,77 Euro
1,67 Euro
Schweden
1,47 Euro
1,58 Euro
Schweiz**
1,84 Euro
1,94 Euro
Slowakei
1,61 Euro
1,57 Euro
Slowenien
1,53 Euro
1,60 Euro
Spanien
1,58 Euro
1,51 Euro
Tschechien
1,47 Euro
1,45 Euro
Ungarn
1,56 Euro
1,60 Euro
Aktuell lohnt sich Tanktourismus vor allem mit Blick auf die Alpenregion und zu unseren östlichen Nachbarn: In Polen ist Sprit deutlich günstiger, in Kroatien, der Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn ebenfalls.
Preistafel für Benzin und Diesel einer Eni Tankstelle in Italien
Tanken in Italien: Diesel kostet rund 1,80 Euro pro Liter, der Liter Superbenzin 1,88 Euro (Preise vom Juli 2024).
Bild: Michael Bihlmayer
In Richtung Norden (Dänemark) oder Westen (Frankreich) wird es teils deutlich teurer werden, mit Ausnahme von Belgien oder Schweden, wo man wieder deutlich günstiger tankt als hierzulande. Aber auch nach Luxemburg zum Tanken zu fahren, lohnt sich. In Österreich ist Benzin deutlich günstiger, Diesel fast gleich teuer.
Die Preise sind nicht 1:1 mit Deutschland vergleichbar und werden auch nicht jede Woche aktualisiert. Zudem können auch im Ausland zum Teil starke regionale Unterschiede herrschen.

Wie setzt sich der Spritpreis zusammen?

Ein großer Teil des Spritpreises in Deutschland sind Steuern und Abgaben. Die Energie- bzw. Mineralölsteuer macht bei Superbenzin rund 80 Cent pro Liter aus, bei Diesel sind es etwa 70 Cent. Theoretisch müsste Diesel also stets mindestens zehn Cent günstiger sein. Durch schwankende Preise im Großhandel, andere Nachfrage und Sonderfälle wie den Ukraine-Krieg sieht es in der Realität an der Tankstelle aber oft anders aus.
Hinzu kommt seit Jahresbeginn 2021 der CO2-Preis. Der Rest teilt sich auf in den Preis für Rohöl und Kosten für die Weiterverarbeitung, Transport, Tankstellen sowie den Gewinn der Mineralölwirtschaft. Und obendrauf kommt dann noch die Mehrwertsteuer von 19 Prozent.

Wie hoch ist der CO₂-Preis für Benzin und Diesel?

Mit Beginn der CO₂-Bepreisung seit Januar 2021 mit 25 Euro je Tonne CO₂ stieg der Benzinpreis beständig an. Nach dem vierten Anstieg zum 1. Januar 2025 liegt der Aufschlag bei 55 Euro pro Tonne ausgestoßenen Kohlendioxids. Das wird umgelegt auf Benzin wie Diesel. Insgesamt macht die CO₂-Steuer einen Anteil von rund 15,7 Cent pro Liter Benzin E10 bzw. 17,2 Cent pro Liter Diesel aus. So geht es weiter mit dem CO2-Preis.

Zu welcher Tageszeit tankt man günstig?

Clever-Tanken-Gründer Steffen Bock rät, vor der Fahrt zur Tankstelle auf den richtigen Zeitpunkt zum Tanken zu achten: "Gravierender als die Schwankungen an einzelnen Tagen sind die Preissprünge, die wir an Tankstellen über den Tag verteilt beobachten." Diese könnten an derselben Tankstelle schon mal bis zu 15 Cent, in einer Stadt sogar bis zu 22 Cent pro Liter betragen.
Überhaupt ist das Tanken am Abend zu empfehlen. Laut einer ADAC-Auswertung sind die Spritpreise zwischen 19 und 20 Uhr sowie zwischen 21 und 22 Uhr am niedrigsten. Aber auch der Zeitraum zwischen 18 und 19 Uhr ist bereits relativ günstig. Teuerster Tankzeitpunkt ist kurz nach 7 Uhr morgens. Dann verlangen die Tankstellen im Mittel 6,4 Cent pro Liter mehr, für Diesel sind es 7,3 Cent. Zwischen 5 und 11 Uhr schwanken die Preise recht stark und liegen fast immer über dem Niveau des restlichen Tages. Wer also zur richtigen Zeit tankt, kann bei einer Tankfüllung von 50 Litern satte 6 Euro sparen, dies gilt für Super E10 wie für Diesel. Und wer anstelle von Super E5 das stärker mit Bio-Ethanol versetzte E10 tankt, spart weitere 6 Cent pro Liter. (So viel Sprit darf man bunkern!)

Blick in die Tank-App hilft beim Sparen

Der Blick in die Tank-App (beispielsweise von Clever Tanken) hilft auch beim Preisvergleich. Insbesondere die Autobahntankstellen in Deutschland sollte man tunlichst meisten, so der ADAC. Hier kann der Spritpreis sowohl bei Diesel als auch bei Benzin bis zu 40 Cent pro Liter mehr kosten als an einer benachbarten Überland-Tankstelle. Klug ist auch, schon am Vorabend der Abfahrt zu tanken.
Matthias Brügge

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Die Spritpreise stehen günstig, doch die Mineralölkonzerne geben die Preise nicht an die Autofahrer weiter! Das ist bedauerlich. Die US-Wirtschaftspolitik drückt Ölpreis wie auch US-Dollar, aber die Autofahrer könnten stärker profitieren.