Klarer Blick auf die Straße: Die besten Dashcams im Vergleich
Im Straßenverkehr zählt oft jede Sekunde – eine Dashcam kann dabei helfen, kritische Situationen aufzuzeichnen und als digitaler Zeuge zu dienen. AUTO BILD hat aktuelle Dashcam-Modelle getestet und zeigt, welche wirklich überzeugen.
Für Einrichtung und Bedienung Smartphone notwendig
13.
Rollei
Dashcam-402
2,7
befriedigend
PRO & KONTRA
Simpel zu bedienen
Auch bei wenig Licht ist Umgebung erkennbar
Weiter Aufnahmewinkel
Belichtung führt zu Problemen
Lediglich Saugnapfhalterung
Mäßiges Display
14.
Transcend
Drive Pro 250
2,7
befriedigend
PRO & KONTRA
Bei jeder Auflösung bis zu 60 Bilder pro Sekunde
Inbetriebnahme simpel
Gute Farbdarstellung am Tag
Große Bauweise
Bei Testbremsungen nicht ausgelöst
Bei wenig Licht Aufnahmen fast unbrauchbar
15.
Transcend
DrivePro 230Q
2,7
befriedigend
PRO & KONTRA
Kleine Bauweise
Steuerung via App
Aufnahmewinkel groß
Wacklige Saugnapfhalterung
Artefakte sichtbar
Kamerabedienung unkomfortabel
16.
Nextbase
Mirror Dashcam
2,7
befriedigend
PRO & KONTRA
Guter Kontrollbildschirm
WLAN
Parkmodus
Leichte Fragmente im Bild
Bedienung etwas umständlich
Info: Bei Notengleichheit in der Bestenliste sortieren wir ab sofort nach unseren internen Testergebnissen, in denen wir auf drei Nachkommastellen genau rechnen.
Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit kann im Straßenverkehr schnell fatale Folgen haben. Eine Dashcam, die das Geschehen vor der Windschutzscheibe lückenlos dokumentiert, kann in solchen Fällen entscheidend sein – nicht nur als Beweismittel, sondern oft auch mit Vorteilen bei der Kfz-Versicherung. Die kleinen Kameras sitzen unauffällig hinter dem Rückspiegel und zeichnen zuverlässig auf. Doch welche Modelle liefern wirklich gute Ergebnisse? AUTO BILD hat mehrere Dashcams für Sie getestet.
Testsieger im AUTO BILD-Dashcam-Test (2025): Azdome GS63H
Die Azdome GS63H ist eine preisgünstige Dashcam, die für weniger als 100 Euro erhältlich ist. Trotz ihres niedrigen Preises liefert sie gestochen scharfe 4K-Aufnahmen. Allerdings kann die Bildrate auf 24 Bilder pro Sekunde fallen, was zu etwas ruckeligen Bewegungen führen kann. Dennoch sind sowohl Tag- als auch Nachtaufnahmen von guter Qualität, dank der Fülle an Informationen im Bild und der leistungsstarken Hersteller-Software. Bedienung und Inbetriebnahme der Azdome sind einfach und benutzerfreundlich. In Bezug auf Zuverlässigkeit gibt es jedoch Verbesserungsbedarf, so löste sie beim Bremsentest nicht aus.
In der Preisklasse unter 100 Euro erweist sich die Rollei Dashcam-402 als solide Wahl. Sie liefert auch bei schwachem Licht brauchbare Videoaufnahmen und verfügt über einen großzügigen Aufnahmewinkel. Die Benutzeroberfläche ist äußerst benutzerfreundlich und ermöglicht beispielsweise die einfache Einstellung des Loop-Modus. Dieser nimmt kontinuierlich einminütige Clips auf und überschreibt ältere automatisch, um Speicherplatz zu sparen – ein wichtiger Aspekt, da in vielen Ländern dauerhaftes Filmen ohne Anlass nicht erlaubt ist. Die Dashcam sichert Aufnahmen dauerhaft nur auf Knopfdruck, bei starken Bremsungen oder Erschütterungen. Im Test zeigten sich die Tasten der Rollei jedoch gelegentlich etwas schwergängig. Das Gerät wird über einen mitgelieferten Saugnapf befestigt, und die Stromversorgung erfolgt über einen Standard-Bordstecker. Besonders attraktiv ist der niedrige Preis des Geräts von nur etwa 60 Euro (Stand: Februar 2025).
So hat AUTO BILD die Dashcams getestet
Im Dashcam-Test starten unsere Experten mit praktischen Tests auf den Straßen Hamburgs. Dort werden verschiedene Aufnahmen gemacht, um die Videoqualität sowohl tagsüber als auch nachts zu bewerten. Durch eine Vollbremsung werden die G-Sensoren und die Notfallaufnahmefunktion auf ihre Wirksamkeit geprüft.
Die Redakteure machen im Hamburger Stadtverkehr Testfahrten unter realen Bedingungen.
Bild: AUTO BILD
Anschließend folgt die Laboruntersuchung. Hier werden anhand eines technischen Motivs die Farbwiedergabe, Schärfe und der Bildwinkel analysiert. Die Auswertung der Aufnahmen am PC bildet den Abschluss. Die Videoqualität fließt dabei zu 40 Prozent in die Gesamtbewertung ein, während die Tonqualität mit fünf Prozent gewichtet wird. Im weiteren Verlauf des Tests wird die Benutzerfreundlichkeit der Dashcams untersucht. Dabei werden Aspekte wie Tastenanordnung und Menüführung genau unter die Lupe genommen. Auch die Praxistauglichkeit im Auto wird bewertet, einschließlich der Größe der Dashcam, der Halterungsmöglichkeiten und der Einfachheit der Installation im Fahrzeug.
Für alle Fälle: Nextbase 622GW (Testsieger im AUTO BILD Dashcam-Test 2022)
Im früheren AUTO BILD-Dashcam-Test konnte sich die Nextbase 622GW als klarer Testsieger beweisen. Auch im Vergleich mit neueren Produkten lieferte das Modell überzeugende Arbeit. Dank hochauflösenden, kristallklaren Aufnahmen in 4K kann die Kamera vor allem in Sachen Bildqualität überzeugen. Einziger Kritikpunkt: Bei geringer Helligkeit konnten wir ein Bildrauschen feststellen. Aber auch die einfache Bedienung kann sich sehen lassen. Alle Einstellungen werden über das drei Zoll große Touch-Display getroffen. Nur zwei Knöpfe findet man an der Kamera: den Notspeicherungsknopf und den Button zum Ein- und Ausschalten. Wer möchte, kann die 622GW auch per Bluetooth und Wi-Fi mit dem Smartphone verbinden, um über die Nextbase-App Aufnahmen direkt am Mobilgerät zu sichten. Den kompletten Test Nextbase 622GW lesen Sie hier.
Die Azdome M550 ist besonders geeignet für Taxifahrer, da sie mit drei Kameralinsen ausgestattet ist: eine für die Front, eine für die Rückseite und eine für den Innenraum. Obwohl das Geschehen vorne am wichtigsten ist, liefert die Dashcam insgesamt gute Qualität. Besonders beeindruckend waren die Nachtaufnahmen, die selbst bei schlechten Lichtverhältnissen viele Details zeigten, wobei Fahrzeuge und Umgebung gut erkennbar waren, wenn auch die Farbwiedergabe leicht verfälscht war. Die Azdome-Autokamera verfügt über GPS, was es ermöglicht, die gefahrene Strecke genau nachzuverfolgen, dank der praktischen Hersteller-Software.
Nextbase bietet die Dashcams Piqo 1K und 2K an, die eine kostengünstige Alternative im Vergleich zur teuren iQ-Dashcam bieten sollen. Die Kameras haben eine Auflösung von maximal 2560x1080 (1K) bzw. 2560x1440 Pixeln (2K). Besonders praktisch ist die kompakte Klebehalterung, die eine einfache und flexible Montage ermöglicht. Ein Display gibt es nicht – stattdessen erfolgt die Einrichtung und Bedienung ausschließlich über das Smartphone und die Nextbase-App. Trotz begrenzter Funktionen sind einige nützliche Features integriert, darunter der Guardian Mode und der Witness Mode, die für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen sollen.
In der Praxis liefern die Piqo-Kameras am Tag ordentliche Aufnahmen mit einem großen Bildwinkel, wobei die Farben der 2K-Variante lebendiger wirken. Bildrauschen und Körnung beeinträchtigen die Bildqualität, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen. Hier haben die Kameras mit starken Kontrasten zwischen hellen und dunklen Bereichen zu kämpfen, was unter anderem bei angestrahlten Nummernschildern zu Problemen führt. Modelle von anderen Herstellern liefern bei Nachtaufnahmen oft bessere Ergebnisse. Die Menüführung der Piqo-Modelle ist simpel, allerdings sind die Einstellungsmöglichkeiten begrenzt. Die Aufzeichnung erfolgt permanent, und wichtige Ereignisse werden durch den G-Sensor gesichert – jedoch erst bei sehr starken Erschütterungen. Bei einer getesteten Vollbremsung löste die Notspeicherung zum Beispiel nicht aus.
Die beiden Piqo-Dashcams richten sich an Fahrende mit begrenztem Budget, die dennoch praktische Zusatzfunktionen wünschen. Die Nutzung per App ist komfortabel, sie ist allerdings auch Pflicht, da die Modelle sonst unbrauchbar sind. Die optionale Cloud-Speicherung und das kostenpflichtige Protect-Abo erweitern den Funktionsumfang, sind aber nicht zwingend erforderlich. Während die kompakten Kameras durch ihre Halterung und praktischen Funktionen überzeugen, bleibt die Bildqualität vor allem bei Dunkelheit hinter den Erwartungen zurück. Insgesamt sind die Piqos dennoch eine gute und günstige Alternative zu teureren Modellen.
Fazit zum AUTO BILD Dashcam-Test
Der Test zeigt deutlich: Für eine hochwertige Dashcam müssen Sie kein Vermögen ausgeben. Der Testsieger, die Azdome GS63H, ist für rund 100 Euro erhältlich. Sie liefert qualitativ hochwertige Videos bei Tag und Nacht und überzeugt mit einfacher Bedienung. Ihr Aufnahmestempel enthält alle wichtigen Informationen, und die zusätzliche Hersteller-Software ist ein praktisches Extra. Für diejenigen, die weniger Geld ausgeben möchten, ist die Rollei Dashcam-402 eine gute Wahl. Die Videos sind akzeptabel, und die Bedienung per Tasten ist komfortabel.
Wissenswertes über Dashcams
Wie funktionieren Dashcams?
In der Regel starten Dashcams nach dem Einschalten sofort die Videoaufnahme. Doch dauerhaftes Filmen im öffentlichen Straßenverkehr ist rechtlich nicht erlaubt.
Bei welchen G-Kräften soll die Sicherung des Videos erfolgen? Ein wichtiges Kriterium bei den Dashcams im Test ist die Zuverlässigkeit.
Bild: AUTO BILD
Daher zeichnen die Kameras standardmäßig Videoschleifen (Loops) auf, die üblicherweise ein bis zwei Minuten lang sind und kontinuierlich überschrieben werden. Im Menü kann auch die Option für Endlosaufnahmen eingestellt werden. Eine entscheidende Funktion ist die Notfallaufnahme: Bei starken Verzögerungskräften, wie bei einer Vollbremsung oder einem Unfall, speichern die Dashcams automatisch den aktuellen Clip dauerhaft ab, ohne ihn zu überschreiben. Um sicherzustellen, dass dieser Modus zuverlässig funktioniert, lässt sich die Empfindlichkeit der G-Sensoren einstellen. Die Notfallvideos sind gegen versehentliches Löschen geschützt. Zusätzlich kann ein Video manuell im Notfall gesichert werden, indem einfach eine Taste gedrückt wird, und dadurch die letzten zwei Minuten der Aufnahme gesichert werden.
Wie werden Dashcams angeschlossen?
Für die Befestigung der kleinen Kameras an der Windschutzscheibe gibt es zwei gängige Methoden:
Einige Hersteller setzen auf Klebehalterungen. Das Entfernen dieser Halterungen kann mitunter viel Kraft erfordern, wie die Tester festgestellt haben.
Andere Hersteller bevorzugen Saugnapfhalterungen. Sie sind einfacher zu handhaben und besonders geeignet für Autofahrer, die ihre Dashcam häufig zwischen verschiedenen Fahrzeugen wechseln möchten.
Einige Modelle werden mit beiden Halterungssystemen geliefert, was praktisch ist. Dies gilt insbesondere für die meisten Testkandidaten von Nextbase.
Per Saugnapf- oder Klebehalterung werden die Kameras im Auto befestigt.
Bild: AUTO BILD
Für optimale Videoaufnahmen empfiehlt es sich, das Gerät mittig an der Oberkante der Windschutzscheibe zu befestigen. Eine Ausnahme bildet die Nextbase Mirror Dashcam, die wie ein Innenspiegel aussieht und daher am Original-Innenspiegel angebracht wird. Wichtig ist dabei, dass die Dashcam die Sicht des Fahrers nicht behindert, unabhängig von der gewählten Befestigungsmethode! Zur Stromversorgung wird ein Kabel zum Zigarettenanzünder oder einem USB-Anschluss im Auto benötigt. Dieses lässt sich entlang der Fugen am Scheibenrahmen und am Armaturenbrett verlegen, sodass es nicht störend herumbaumelt.
Wie lange kann eine Dashcam aufnehmen?
Die Aufnahmezeiten variieren je nach Modell. Einige Dashcams zeichnen Clips zwischen einer und zehn Minuten auf, während andere kontinuierlich filmen. Es ist jedoch wichtig, die gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland zu beachten. Viele Modelle bieten die Möglichkeit, die Länge der Videoclips anzupassen. Allerdings gibt es auch Modelle wie den Transcend DrivePro 230Q, bei denen die Loop-Länge nicht eingestellt werden kann und keine Endlosaufnahme möglich ist.
Wie kann ich meine Aufnahmen auswerten?
Um Ihre Aufnahmen gründlich zu prüfen, ist der Aufnahmestempel von entscheidender Bedeutung. Idealerweise enthält dieser Informationen wie Geschwindigkeit, GPS-Koordinaten und Aufnahmedatum. Diese Daten können mit entsprechender Software ausgelesen werden.
Die MyNextbase Player-Software ermöglicht einen detaillierten Einblick in die G-Kräfte, Geschwindigkeit und die zurückgelegte Strecke mit Hilfe von Google Maps.
Bild: Nextbase, Google
Im Test boten die Geräte von Nextbase die umfangreichsten Programme dafür. Sie lieferten Informationen über die auf das Gerät einwirkenden G-Kräfte, die gefahrene Geschwindigkeit und die zurückgelegte Route. Bei einigen Dashcam-Modellen können zudem mehrere Personen, die dasselbe Fahrzeug nutzen, optional ihren Namen eingeben.
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Dashcam-Aufnahmen sind dann erlaubt, wenn sie in kurzen Sequenzen, anlassbezogen erfolgen. Ein permanentes Abfilmen des Straßenverkehrs ist also nicht erlaubt. Daher bieten Dashcams eine sogenannte Loop-Funktion, bei der kleine, zeitlich begrenzte Clips gefilmt werden, die dann wieder überschrieben werden, sofern sie nicht durch ein Ereignis (z. B. Unfall) gesperrt wurden. Als Beweismittel sind die Aufnahmen nur zulässig, wenn sie der Klärung der Schuldfrage bei einem Unfall dienen (als Beweis der eigenen Unschuld). Die Aufnahmen dürfen nicht an Dritte weitergegeben oder veröffentlicht werden.
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Die sogenannte Loop-Funktion sorgt dafür, dass die Aufnahmen automatisch immer wieder überschrieben werden. Das heißt konkret: Die Dashcam filmt so lange in kleinen Sequenzen (meist eine Minute), bis die SD-Karte voll ist und löscht dann die älteren Aufnahmen. Einzige Ausnahme: Die Aufnahme wurde zuvor gesperrt. Das geschieht entweder, wenn der G-Sensor der Kamera eine Erschütterung (also zum Beispiel einen Unfall) erkennt und die Datei automatisch sperrt.
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Jede Dashcam hat einen sogenannten G-Sensor eingebaut. Das ist ein Beschleunigungssensor, der in der Lage ist, Bewegungen zu erkennen. Dadurch kann die Dashcam zum Beispiel Erschütterungen oder einen Aufprall wahrnehmen. Wenn ein Ereignis erkannt wird, wird durch das Signal des G-Sensors das aktuelle Video automatisch gesperrt. So wird die Datei auf keinen Fall gelöscht und kann im Notfall als Beweismittel dienen.
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Die Spitzen-Dashcam, die Azdome GS63H, kostet knapp 100 Euro. Doch es gibt auch preiswertere Optionen, insbesondere für diejenigen, die auf 4K-Aufnahmen verzichten können. Die Rollei Dashcam-402 ist rund 60 Euro günstiger und liefert im Test ebenfalls gute Aufnahmen.