AUTO BILD kürt die Import-Stars 2024. Grundlage dafür sind die im AUTO BILD-Test erzielten Punkte. Welche Fahrzeuge sind die Gewinner der Importeure 2024?
Bild: Christoph Börries, Olaf Itrich, AUTO BILD Collage
Im vergangenen Jahr wurden trotz trüber Konjunktur 2,8 Millionen Neuwagen zugelassen, nur ein Prozent weniger als 2023. Einige Importmarken konnten zweistellig zulegen. Anhand der Testbewertungen kürt AUTO BILD die Importautos des Jahres
Cupra Born: bestes Importauto "Kleine SUV"
Cupra steht für Sportlichkeit im Volkswagen-Konzern. Und da macht das erste rein batterieelektrisch konzipierte Modell der Spanier keine Ausnahme. Aus den braven Genen des Bruders VW ID.3 entstand ein feuriger Hot Hatch. Doch weniger die Spitzenleistung von 231 PS noch das Drehmoment von 310 Newtonmetern prägen seinen Charakter. Vielmehr überzeugte seine Querdynamik unsere Testredakteure. Wird’s kurvig, lässt der bereits seit 2021 bestellbare Born manch jüngeren Konkurrenten immer noch alt aussehen.
Im Kleinwagensegment überzeugt der Cupra Born mit seiner Fahrdynamik. Fünf Jahre oder 150.000 km Garantie sind ein Wort.
Bild: Olaf Itrich
Durch sein adaptives Fahrwerk und die Progressivlenkung wirkt der an den Hinterrädern angetriebene Kleinwagen agil. Und lenkt – auch dank seiner 50:50-Gewichtsverteilung – neutral und zackig ein. Trotz 20-Zoll-Rädern schaffen es die Dämpfer, auch kleinere Buckel wegzubügeln. Die auf 160 km/h begrenzte Höchstgeschwindigkeit ist einer unserer wenigen Kritikpunkte. Mit einem Kofferraumvolumen von 385 bis 1267 Litern ist er nicht nur sportlich, sondern auch durchaus praktikabel. Hinweis: Auch wenn der Born in Zwickau produziert wird, wird die Marke Cupra als Importhersteller geführt.
Cupra Ateca: bestes Importauto "Kompakte SUV"
Der schnittige Ateca trumpft mit seinen Alltagsqualitäten auf. Damit gewinnt Cupra auch die Klasse der kompakten SUV. Der 1,5-Liter-Turbobenziner ohne Hybrid schlägt sich mit einem Testverbrauch von 6,9 Liter Super achtbar. Dass seine 150 PS es auch mit durchaus stärkeren Konkurrenten aufnehmen können, hat der Ateca vor allem seinem vergleichsweise geringen Leergewicht von 1445 Kilogramm zu verdanken.
Mit niedrigen Unterhaltskosten und sehr effizienter Raumnutzung setzt sich der Cupra Ateca in seiner Klasse durch.
Bild: Christoph Börries
Sein sportlich abgestimmtes Fahrwerk kaschiert die knapp 1,60 Meter Fahrzeughöhe mit geringer Wankneigung. Vor allem aber sticht heraus, wie viel Raum die Spanier für Insassen und Gepäck aus seinen Abmaßen kitzeln. Günstige Unterhaltskosten und fünf Jahre Garantie machen den seit 2018 als Cupra erhältlichen Ateca (Facelift 2020) trotz in die Jahre gekommenem Infotainment immer noch zu einem Sieger.
Skoda Enyaq: bestes Importauto "Mittlere SUV"
Durchdacht und klug eingerichtet, glänzt der Enyaq mit typischen Skoda-Qualitäten. Sein Design ist unaufgeregt zeitlos. Seine inneren Werte funktional und ohne Schnickschnack. Aber eben geräumig, komfortabel und bis ins letzte Detail praktisch. Nicht nur hinter der Windschutzscheibe, sondern auch auf der Rückbank finden große Leute bequem Platz.
Skoda wird den Enyaq dieses Frühjahr mit einer Modellpflege aufwerten.
Bild: Christoph Börries
Mit Heckantrieb und einem E-Motor mit 286 PS beschleunigt der Tscheche nachdrücklich und zügig. Den Sprint von 0 auf 100 km/h erledigt er in 6,7 Sekunden, bei Tempo 180 ist Schluss. Die Rekuperation lässt sich in drei Stufen verstellen, was ebenfalls nicht selbstverständlich ist. Mit einem Testverbrauch von 23,7 kWh/100 km schafft er 368 Kilometer. Dabei ist er angenehm leise, sein Fahrwerk harmonisch abgestimmt. Skoda legt jetzt mit einer Modellpflege nach.
Kia Sorento: bestes Importauto "Große SUV"
Ein schicker Transportmeister ist der fast 4,82 Meter lange Sorento. Und das gilt nicht nur für Familien und Shuttle-Dienstleister, die das SUV optional mit sieben Sitzen ordern können. Zwischen 705 und 2100 Liter Volumen bietet der flexible Kofferraum. Praktisch: der doppelte Ladeboden und die verschiebbare Rücksitzbank. Zudem darf das SUV gebremste Anhänger bis 2,5 Tonnen an den Haken nehmen. Aber nein, Transporter-Feeling kommt nicht auf. Denn die Qualitätsanmutung stimmt, die Konnektivität ist auf Höhe der Zeit.
Kia-typisch hat der Sorento sieben Jahre Garantie – bis 150.000 Kilometer. Ein wichtiges Kaufkriterium.
Bild: Christoph Börries
Der Allradantrieb bringt die maximal 194 PS und 440 Newtonmeter Drehmoment des 2,2-Liter-Turbodiesels souverän auf die Straße. Schnee-, Schlamm- und Sand-Fahrprogramme sind per Drehknopf wählbar.
Mitsubishi Colt und Hyundai i20: bestes Importauto "Kleinwagen"
Auf Augenhöhe beziehungsweise Scheinwerferhöhe begegnen sich diese beiden Kleinwagen mit Testpunkte-Gleichstand. Der überarbeitete Hyundai gefällt mit seinem spritzigen Design. Mechanische Tasten und Schalter erleichtern seine Bedienung – vorbildlich in Zeiten von überstrapazierten Touchscreens.
Hyundai bietet den i20 leider nicht mehr als Mildhybrid an.
Bild: Christoph Börries
Der Platz im Innenraum ist effizient genutzt. Auch im Gepäckabteil können bei umgeklappter Rücksitzbank bis zu 1075 Liter verstaut werden. Schade: Inzwischen bietet Hyundai den von uns getesteten 1,0-Liter-Turbomotor nicht mehr als Mildhybrid an. So leistet er nur noch 100 statt 120 PS.
Der Colt trumpft mit einem vollwertigen Hybridsystem auf.
Bild: Christoph Börries
Der durchzugsstarke Colt – der technisch ein Renault Clio ist – trumpft dagegen auf mit einem 1,6-Liter-Vierzylinder und vollwertigem Hybridsystem mit zwei E-Motoren. Die Systemleistung beträgt 143 PS. Den aufwendigen, aber auch teuren Antrieb komplettiert sein komplexes "Multi-Mode-Getriebe". Platz hat er für bis zu 979 Liter Gepäck.
Skoda Scala: bestes Importauto "Kompaktklasse"
Ein kompakter Fünftürer wie der vernunftbetonte Skoda Scala wird in der SUV-Ära schnell unterschätzt. Doch er kann Alltag, Familie und auch Freizeit. Mit einigen Extras lässt sich der solide verarbeitete Tscheche ordentlich ausstatten. Sein Platzangebot verteilt er souverän zwischen vorderen und hinteren Insassen. Mit 467 bis 1410 Liter Kofferraumvolumen bietet er durchaus respektable Zulademöglichkeiten.
Der Skoda Scala empfiehlt sich als vielseitiges und vernünftiges Alltagsauto, das sich überraschend dynamisch fährt.
Bild: Christoph Börries
Bei so viel Vernunft überrascht sein spritziger Charakter. Mit 150 PS macht der 1,5-Liter-Turbo aus dem Scala zwar keinen Kompaktsportler. Aber mit flotten 8,1 Sekunden auf Tempo 100 sowie beeindruckenden 220 km/h Spitze braucht er sich nicht zu verstecken. Auch das Sportfahrwerk SCC spielt auf Sport gut mit.
BYD Seal: bestes Importauto "Mittelklasse"
Ein echter China-Kracher ist die viertürige Sportlimousine BYD Seal. Das, was die Chinesen hier mehr oder minder aus dem Nichts auf die Räder gestellt haben, ist beachtlich. Mit einer Nennleistung von 530 PS und 670 Nm Drehmoment sprintet der charakteristisch gestaltete Stromer in 3,9 Sekunden auf 100 km/h. Bei Fahrspaß und Agilität kann er es durchaus mit etablierten europäischen Premiumherstellern aufnehmen. Auch was seine Verarbeitung und die verwendeten Materialien betrifft, gibt er sich keine Blöße.
Das BYD-Designkonzept des Seal gefällt mit eigenständigem Charakter und einem Hauch Eleganz.
Bild: Christoph Börries
Zudem macht er mit einem Testverbrauch von 23,1 kWh/100 km eine richtig gute Figur. Mit seiner 82,5-kWh-Batterie kommt er auf eine echte Reichweite von 394 Kilometern. Viele Extras – wie etwa eine 360-Grad-Kamera oder ein Head-up-Display – sind bereits ohne Aufpreis verbaut. Zweiflern setzt BYD sechs Jahre Garantie mit einer Begrenzung auf 150.000 Kilometer entgegen. Ob der Kampfpreis von 50.990 Euro angesichts des von der EU- Kommission auferlegten Importzolls noch lange Bestand haben wird, muss sich zeigen.
Volvo S90 T8: bestes Importauto "Oberklasse"
Teilelektrisches Fahren nimmt mit Modellen wie dem Volvo S90 T8 wieder Schwung auf. Als Vertreter einer neuen Generation von Plug-in-Hybriden schafft er rein elektrisch auf der AUTO BILD-Testrunde immerhin 68 Kilometer. Das reicht für viele Alltagsstrecken, beispielsweise von Berufspendlern. Zumal der E-Motor mit 145 PS flottes Mitschwimmen ermöglicht.
Der Volvo S90 T8 fährt Alltagsstrecken locker elektrisch, hat mit aktivem Verbrenner richtig Feuer.
Bild: Christoph Börries
Mischt sich der mit Turbo und Kompressor zwangsbeatmete 2,0-Liter-Verbrenner ein, stehen üppige 455 PS Systemleistung parat. Damit fährt sich die in China gefertigte Limousine zuweilen recht sportlich. Mit dem Manko, dass die Schweden ihre Modelle auf 180 km/h begrenzen. Wichtiger ist aber die Gesamtreichweite von 821 Kilometern. Damit ist der Volvo uneingeschränkt langstreckentauglich. Der Innenraum überzeugt mit klarem Design, wertigen Materialien und einer ebensolchen Verarbeitung.
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Mit Cupra und Skoda gewinnt der VW-Konzern die Hälfte aller Klassen der besten Importautos 2024. Glückwunsch! Eine faustdicke Überraschung ist der BYD Seal – ein E-Sportler mit Top-Preis- Leistungs- Verhältnis.