Nummer vier setzt neue Akzente. Die 2020 vorgestellte Generation des Sorento (MQ4) ist ein ausgewachsenes SUV von Kia im Volumensegment. Spannend sind besonders jene Details, die da Premiumestablishment herausfordern. Cooles Design, vielfältige Antriebe und ein erhabenes Raumangebot sind unbestreitbar. Doch wie gut schlägt sich der inzwischen für unter 30.000 Euro erhältliche Koreaner als Gebrauchter?
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
Der Sorento nimmt fünf bis sieben Passagiere mit
Das ist er: Optisch sieht der in dieser Form bis 2024 gebaute Sorento tatsächlich viel teurer aus, als er ist. Betrachtern imponiert er mit seiner klotzig-kraftvoll gezeichneten Frontpartie, serienmäßigen LED-Scheinwerferschlitzen und einem bulligen Heckdesign. Die nackten Abmessungen bestätigen diesen stattlichen Eindruck: 4,82 Meter Länge, 1,90 Meter Breite und ein Radstand von 2,82 Metern ermöglichen großzügige Platzverhältnisse für die je nach Neuwagen-Konfiguration fünf bis sieben Insassen. In mancher Großraumlimousine muss man sich mit weniger Platz begnügen.
Für ein Mittelklasse-SUV wirkt der Sorento üppig. Die Front trägt bis zum Facelift noch das Tigernasen-Design von Kia.
Bild: AUTO BILD/Christoph Börries
Dem Innenraum gelingt es entsprechend locker, mit deutschen Konkurrenten mitzuhalten. An Bord unseres vier Jahre alten Testwagens fallen die erstaunlich hochwertigen Materialien und die Verarbeitung positiv auf. Nach immerhin 137.000 Kilometern sind weder auffällig abgenutzte Oberflächen noch etwa lästige Knarz- oder Klappergeräusche zu bemängeln.
Technische Daten
Technische Daten
2.2 CRDi 2WD DCT8
2.2 CRDi 4WD DCT8
1.6 T-GDI Hybrid
Motor
Vierzylinder/vorn quer
Vierzylinder/vorn quer
Vierzylinder/vorn quer
Ventile/Nockenwellen
4 pro Zylinder/2
4 pro Zylinder/2
4 pro Zylinder/2
Hubraum
2151 cm³
2151 cm³
1598 cm³
Leistung/Systemleistung
148 kW (202 PS) bei 3800/min
148 kW (202 PS) bei 3800/min
169 kW (230 PS) bei 5500/min
Drehmoment/Systemdrehmoment
440 Nm bei 1750/min
440 Nm bei 1750/min
350 Nm bei 1500/min
Höchstgeschwindigkeit
202 km/h
202 km/h
193 km/h
0–100 km/h
9,0 s
9,2 s
9,0 s
Tank/Kraftstoff
67 l/Diesel
67 l/Diesel
67 l/Super
Getriebe/Antrieb
Achtgang-DCT/Vorderrad
Achtgang-DCT/Allrad
Sechsstufenautomatik/Vorderrad
Länge/Breite/Höhe
4810/1900/1695 mm
4810/1900/1695 mm
4810/1900/1595 mm
Kofferraumvolumen
705-2100 l
705-2100 l
179/813-1996 l
Leergewicht/Zuladung
1790/720 kg
1852/658 kg
1881/649 kg
Anhängelast
2500/720 kg
2500/750 kg
1659/750 kg
Schon die Basis bringt einigen Komfort mit
Das hat er: Großen Koreanern eilt oftmals der Ruf einer Komplettausstattung voraus. Und tatsächlich zeigt auch die serienmäßige Ausstattung des Sorento sowohl bei Assistenz- als auch bei Komfortthemen keine groben Lücken. Anderswo teils aufpreispflichtige Features wie ein digitales 12,3-Zoll-Kombiinstrument, ein zentral angeordnetes Infotainment mit je nach Version acht bis zehn Zoll großem Touchscreen, Smartphoneanbindung per Apple CarPlay oder Android Auto sowie zahlreiche ordentlich funktionierende Fahrassistenzsysteme sind serienmäßig an Bord.
Fein eingerichteter Fahrerplatz mit coolen Alu-Applikationen und solider Ergonomie.
Bild: AUTO BILD/Christoph Börries
Die Ausstattungen streuen naturgemäß abhängig vom Geldbeutel. Doch bereits mit der Basisversion lässt es sich halbwegs komfortabel leben. Die Palette reicht aufsteigend vom "Edition 7" mit 8-Zoll-Infotainment, Sitzheizung vorn und Klimaautomatik über den von uns gefahrenen "Vision", den komfortbetonten "Spirit" bis zur Luxusausstattung "Platinum" mit Nappaledersitzen.
In den höheren und teureren Ausstattungsvarianten wird der Sorento endgültig zum Premium-Schreck. Dann bietet er serienmäßig anderswo aufpreispflichtige Annehmlichkeiten wie belüftete Ledersitze, ein Head-up-Display für den Fahrer sowie ein beeindruckendes Bose-Soundsystem mit sattem Bassfundament.
Recht große und zeitgemäße Motoren-Auswahl
So fährt er: Als gemütlicher Gleiter konzipiert, ist dem mindestens 1,8 Tonnen schweren Sorento jegliche Hektik fremd. Auf Straßen erster bis dritter Ordnung überzeugt er als klassischer Kilometerfresser. Als angenehmer Charakterzug wirkt sein mäßig dynamisches, dafür aber klar komfortbetontes Fahrverhalten. Das stets stahlgefederte Fahrwerk filtert Unebenheiten auch nach rechnerisch über drei Erdumrundungen noch souverän. Die Auslegung der Lenkung wirkt jedoch nicht allzu präzise, Hektik ist dem Sorento fremd.
Zügig angefahrene Kurven sind nichts für den Sorento. Er erzieht zu einer entspannten Fahrweise.
Bild: AUTO BILD/Christoph Börries
Welcher Motor ist die richtige Wahl? Kia bietet mit Diesel-, Mildhybrid- und Plug-in-Hybridmodellen eine recht große und zeitgemäße Auswahl. Mit dem Hybridantrieb 1.6 T-GDI fühlt man sich trotz auf dem Papier recht strammer Leistungswerte weniger souverän motorisiert als angenommen. Der Hubraummangel wird im Alltag gerade mit leerem 1,5-kWh-Akku spürbar. Überzeugender ist der wirtschaftliche 2,2-Liter-Diesel durch sein kräftiges Drehmoment. Er ist die ideale Wahl, um sowohl entspannte Langstrecken als auch gewichtige Gespannfahrten absolvieren zu können.
Ein Job als Anpacker liegt dem Sorento durchaus. Die Zuladungswerte sind enorm hoch. Und selbst ohne Allrad darf der von uns gefahrene 2.2 Diesel bis zu 2,5 Tonnen an den Haken nehmen. Ein solider Wert im Segment, der den meisten Boots- und Pferdeanhängerfahrern genügen dürfte.
Bildergalerie
Kia Sorento im Gebrauchtwagen-Test
Die Plug-in-Hybrid-Variante (13,8-kWh-Akku, 265 PS) ist auf dem Papier und zum Steuernsparen interessant. Sie punktet mit niedrigem Normverbrauch, ist insbesondere im Stadtverkehr tatsächlich sparsamer, fährt bis zu 40 Kilometer elektrisch. Auf Langstrecken relativiert sich der erhoffte Verbrauchsvorteil jedoch oftmals drastisch. Und im Gelände? Da geht dem Sorento trotz wählbarer Fahrprogramme sowie Bergabfahrhilfe und optionalem Allrad mit nur 17,6 Zentimeter Bodenfreiheit schnell die Luft unterm Kiel aus.
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Stimmiges Gesamtpaket
Solides Zugfahrzeug
Üppiges Raumangebot
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Recht unhandlich
Unterhaltskosten vergleichsweise hoch
Vollhybrid für Langstrecke nicht ideal
Die Qualität ist deutlich solider als beim Vorgänger
Das macht Ärger: Kia Deutschland gewährt sieben Jahre oder 150.000 Kilometer Garantie, auf den Lack fünf Jahre und zwölf Jahre gegen Durchrostung. Bei Kilometerfressern können Vorderachslager schnell am Ende sein, teils verhärtet die Lenkung unerwartet. Die Reifendrucksensoren arbeiten nicht immer zuverlässig. Totwinkel- und Querverkehrsassistent reagieren immer mal hypersensibel. Als manchmal zögerlich wird das Kamerasystem kritisiert. Selten vibrieren Allradmodelle in engen Kurven aus dem Antriebsstrang.
Der Rostschutz ist besser als bei den Vorgängern, eine optionale Zusatzkonservierung kostete jedoch neu Aufpreis. Vorsicht vor erhöhtem Verschleiß bei Ex-Zugfahrzeugen. Beim KBA sind sieben Rückrufe hinterlegt.
Unterhaltskosten
Unterhaltskosten
Testverbrauch
8,3 l D/100 km
CO2 gem. WLTP-Zyklus
161-169 g/km
Inspektion
400-900 Euro
Haftpflicht (20)*
800 Euro
Teilkasko (26)*
1181 Euro
Vollkasko (26)*
1910 Euro
Kfz-Steuer (Euro 6)
313 Euro
Ersatzteilpreise*
Ersatzteilpreise*
Lichtmaschine (AT nicht möglich)
1349 Euro
Anlasser
708 Euro
Wasserpumpe
977 Euro
Zahnriemen
766 Euro
Nachschalldämpfer
1439 Euro
Kotflügel vorn links, lackiert
1725 Euro
Bremsscheiben und -klötze v.
827 Euro
Infotainment-Einheit
6574 Euro
4 Sommerreifen (Dimension 235/60 R 18 W)
700 Euro
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von
AUTO BILD
Als geräumiges XL-SUV mit gutem Komfort und solider Qualität ist der Sorento durchaus spannend. Mit Allrad und guter Ausstattung sind die Preise jedoch nicht niedrig, denn auch der Export mag den Kia.
Kia Sorento im Gebrauchtwagen-Test
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Mit langen Garantien, viel Platz und optionalem Allrad lockt der Kia Sorento Gebrauchtwageninteressenten. Kann er die Erwartungen erfüllen? AUTO BILD testet einen Sorento 2.2 CRDi Vision 2WD DCT8, Baujahr 2021.132.858 Kilometer hat er auf der Uhr stehen, 27.980 Euro soll er kosten. Als Neuwagen hatte er 46.700 Euro auf dem Preisschild stehen. Achtung: Die Kia-Garantie endet nach 150.000 Kilometern!
Optisch sieht der in dieser Form bis 2024 gebaute Sorento tatsächlich viel teurer aus, als er ist. Betrachtern imponiert er mit seiner klotzig-kraftvoll gezeichneten Frontpartie, serienmäßigen LED-Scheinwerferschlitzen und einem bulligen Heckdesign. Die nackten Abmessungen bestätigen diesen stattlichen Eindruck: 4,82 Meter Länge, 1,90 Meter Breite und ein Radstand von 2,82 Metern ermöglichen großzügige Platzverhältnisse für die je nach Neuwagen-Konfiguration fünf bis sieben Insassen.
Dem Innenraum gelingt es entsprechend locker, mit deutschen Konkurrenten mitzuhalten. An Bord unseres vier Jahre alten Testwagens fallen die erstaunlich hochwertigen Materialien und die Verarbeitung positiv auf. Nach immerhin 137.000 Kilometern sind weder auffällig abgenutzte Oberflächen noch etwa lästige Knarz- oder Klappergeräusche zu bemängeln.
Großen Koreanern eilt oftmals der Ruf einer Komplettausstattung voraus. Und tatsächlich zeigt auch die serienmäßige Ausstattung des Sorento sowohl bei Assistenz- als auch bei Komfortthemen keine groben Lücken. Anderswo teils aufpreispflichtige Features wie ein digitales 12,3-Zoll-Kombiinstrument, oder zahlreiche ordentlich funktionierende Fahrassistenzsysteme sind serienmäßig an Bord.
Je nach Ausstattung misst das Infotainment acht oder 10,25 Zoll. Das Bedienkonzept überzeugt. Je nach Ausstattungsumfang erleichtern einzelne physische Tasten die Bedienung, das Layout ist trotz zahlreicher Funktionen recht intuitiv. Apple CarPlay, Android Auto (Serie) und Sprachsteuerung funktionieren gut.
Das Seriennavi verortet den Sorento nicht immer vollkommen zuverlässig. Software-Probleme und Systemabstürze sind eher selten, kommen jedoch vereinzelt vor.
Die Ausstattungen streuen naturgemäß abhängig vom Geldbeutel. Doch bereits mit der Basisversion lässt es sich halbwegs komfortabel leben. Die Palette reicht aufsteigend vom "Edition 7" mit 8-Zoll-Infotainment, Sitzheizung vorn und Klimaautomatik über den von uns gefahrenen "Vision", den komfortbetonten "Spirit" bis zur Luxusausstattung "Platinum" mit Nappaledersitzen.
Als gemütlicher Gleiter konzipiert, ist dem mindestens 1,8 Tonnen schweren Sorento jegliche Hektik fremd. Auf Straßen erster bis dritter Ordnung überzeugt er als klassischer Kilometerfresser. Als angenehmer Charakterzug wirkt sein mäßig dynamisches, dafür aber klar komfortbetontes Fahrverhalten.
Das stets stahlgefederte Fahrwerk filtert Unebenheiten auch nach rechnerisch über drei Erdumrundungen noch souverän. Die Auslegung der Lenkung wirkt jedoch nicht allzu präzise, Hektik ist dem Sorento fremd.
Welcher Motor ist die richtige Wahl? Kia bietet mit Diesel-, Mildhybrid- und Plug-in-Hybrid-Modellen eine recht große und zeitgemäße Auswahl. Mit dem Hybridantrieb 1.6 T-GDI fühlt man sich trotz auf dem Papier recht strammer Leistungswerte weniger souverän motorisiert als angenommen. Der Hubraummangel wird im Alltag gerade mit leerem 1,5-kWh-Akku spürbar.
Überzeugender ist der wirtschaftliche 2,2-Liter-Diesel durch sein kräftiges Drehmoment. Er ist die ideale Wahl, um sowohl entspannte Langstrecken als auch gewichtige Gespannfahrten absolvieren zu können. Ein Job als Anpacker liegt dem Sorento durchaus. Die Zuladungswerte sind enorm hoch. Und selbst ohne Allrad darf der von uns gefahrene 2.2 Diesel bis zu 2,5 Tonnen an den Haken nehmen. Ein solider Wert im Segment, der den meisten Boots- und Pferdeanhängerfahrern genügen dürfte.
Die Plug-in-Hybrid-Variante (13,8-kWh-Akku, 265 PS) ist auf dem Papier und zum Steuernsparen interessant. Sie punktet mit niedrigem Normverbrauch, ist insbesondere im Stadtverkehr tatsächlich sparsamer, fährt bis zu 40 Kilometer elektrisch. Auf Langstrecken relativiert sich der erhoffte Verbrauchsvorteil jedoch oftmals drastisch.
Und im Gelände? Da geht dem Sorento trotz wählbarer Fahrprogramme sowie Bergabfahrhilfe und optionalem Allrad mit nur 17,6 Zentimeter Bodenfreiheit schnell die Luft unterm Kiel aus.
Kia Deutschland gewährt sieben Jahre oder 150.000 Kilometer Garantie, auf den Lack fünf Jahre und zwölf Jahre gegen Durchrostung. Welche Schwächen gibt's? Bei Kilometerfressern können Vorderachslager schnell am Ende sein, teils verhärtet die Lenkung unerwartet.
Die Reifendrucksensoren arbeiten nicht immer zuverlässig. Totwinkel- und Querverkehrsassistent reagieren immer mal hypersensibel. Als manchmal zögerlich wird das Kamerasystem kritisiert. Selten vibrieren Allradmodelle in engen Kurven aus dem Antriebsstrang.
Fazit: Als geräumiges XL-SUV mit gutem Komfort und solider Qualität ist der Sorento durchaus spannend. Mit Allrad und guter Ausstattung sind die Preise jedoch nicht niedrig, denn auch der Export mag den Kia.