THG-Quote: Geld verdienen mit Fotovoltaik und Wallbox
So bekommt man die erhöhte THG-Quote mit Solarstrom vom Dach
Mit einer eigenen Fotovoltaikanlage lässt sich über die THG-Quote zusätzlich Geld verdienen. Wenn man diese zwei Voraussetzungen erfüllt, kann man die THG-Prämie deutlich erhöhen!
Bild: AUTO BILD Montage Mercedes / Daimler AG Photovoltaik / DPA
Die THG-Quote ermöglicht einen Zuverdienst für Besitzer von Elektroautos und E-Rollern, eine Vielzahl von Anbietern der THG-Prämie lockt mit aktuell rund 100 Euro für das Jahr 2024. Mit einem eigenen Ladepunkt kann man unter bestimmten Bedingungen ebenfalls die Quote kassieren.
Dank einer besonderen Regel lässt sich der Ertrag erhöhen. Denn: Stammt der Strom aus einem lokalen Sonnen- oder Windkraftwerk, wird für die THG-Prämie um den Anrechnungsfaktor 2,5 erhöht. Das bedeutet: Wer mit 100 Euro gerechnet hat, bekommt 250 Euro!
Die THG-Anmeldung und Abrechnung der Ladesäule funktioniert mit verschiedenen Anbietern und Erlösmodellen. Allerdings nur dann, wenn der Ladepunkt frei zugänglich ist. Das muss nicht rund um die Uhr sein, aber immer noch so regelmäßig, dass ein unbestimmter Personenkreis darauf Zugriff hat.
Doch es gibt Mindestvoraussetzungen: "Die 'Öffnung' der privat genutzten Ladeeinrichtung für wenige Minuten am Tag erfüllt den Sinn und Zweck einer öffentlichen Ladeeinrichtung offenkundig nicht", schreibt die Bundesnetzagentur. Offenbar gab es bereits Versuche, die Norm umzudeuten. Auf einem Privatgrundstück ist das Aufstellen einer öffentlichen Ladesäule folglich eher ungewöhnlich. Doch auf einem Gewerbe-Areal, vor einem Ladengeschäft oder einer Arztpraxis könnte das schon eher klappen.
So gibt es zum Beispiel eine Reihe von (Elektro-)Unternehmen, die ihr Betriebsgelände zwar außerhalb der Öffnungszeiten mit einem Tor gegen unbefugten Zutritt sichern, Ladesäulen aber frei zugänglich halten, damit dort jedermann sein Elektrofahrzeug tagsüber laden kann.
Warum ist ein RLM-Zähler notwendig?
Wer die 2,5-fache Anrechnung der THG-Quote erlangen will, der muss zusätzlich nachweisen, dass der Strom für die öffentliche Ladesäule aus der lokalen Fotovoltaik stammt. Dazu ist ein besonderer Zähler notwendig: der sogenannte RLM-Zähler. Ein solcher Zähler misst in 15-Minuten-Intervallen den Stromfluss vom Solar- oder Windkraftwerk zur Ladesäule und weist damit unbestechlich nach, dass der Ladestrom tatsächlich vom Dach stammt – und nicht etwa aus dem Netz.
Mit einer öffentlichen Ladesäule lässt sich zusätzlich THG-Prämie erwirtschaften. Kommt der Strom aus regenerativen Quellen, erhöht das den Anteil um das 2,5-fache.
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Allerdings bedeutet das zusätzliche Kosten: Ein RLM-Zähler (steht für "registrierende Leistungsmessung") kostet im Betrieb zwischen 200 und 1000 Euro Miete im Jahr. Installiert wird er vom Messstellenbetreiber, in der Regel ist das der zuständige Netzbetreiber. Somit lohnt sich die Inanspruchnahme des 2,5-fachen Bonus erst ab nennenswerten Einnahmen durch den Stromverkauf – beziehungsweise für diejenigen, die eine große Fläche an Fotovoltaikmodulen betreiben.
Wann verdient eine öffentliche Ladesäule die erhöhte THG-Quote?
Der THG-Vermittler Emovy schätzt, dass man pro Jahr 20 MWh Strom verkaufen muss, damit sich die Investition rentiert. Das entspricht einer Fotovoltaikanlage von etwa 100 Quadratmeter Fläche.