Nach Trumps Südafrikaner-Asyl : Musk-KI plappert von „Genozid an Weißen“

Tech-Milliardär Elon Musk (53) ist gebürtiger Südafrikaner, hat erheblichen Einfluss auf US-Präsident Donald Trump (78)

Tech-Milliardär Elon Musk (53) ist gebürtiger Südafrikaner, hat erheblichen Einfluss auf US-Präsident Donald Trump (78)

Foto: Rachel Wisniewski/REUTERS

Tech-Milliardär und Trump-Vertrauter Elon Musk (53) sorgt mit seinem KI-Chatbot „Grok“ für Wirbel – es geht um einen angeblichen „Völkermord“ an Weißen in Südafrika!

Stundenlang spuckte „Grok“ auf Musks Plattform X (ehemals Twitter) am Mittwoch von sich aus Infos dazu aus – selbst wenn User nach völlig anderen Dingen fragten. Immer wieder lenkte der Chatbot plötzlich auf das Thema „Genozid an Weißen in Südafrika“ – und behauptete, es gebe „einige“, die das so sähen, auch wenn Experten widersprechen.

▶︎ Nach Stunden griff das „Grok“-Team ein, stoppte die Aussagen – und löschte zahlreiche Beiträge. Von Musks Firma xAI? Kein Kommentar. Mittlerweile bezeichnet „Grok“ selbst die Genozid-Behauptungen als „widerlegte Verschwörungstheorie“. Musk selbst, der aus Südafrika stammt, sprach wiederholt von einem „Genozid an Weißen“ in dem Land.

Das Thema ist hochbrisant. Grund: US-Präsident Donald Trump (78) liefert sich seit Monaten eine Fehde mit Südafrikas Regierung, holte nun gar 59 Buren (weiße Südafrikaner) als „Flüchtlinge“ in die USA. Angeblicher Grund: ein „Genozid“ an Weißen im Land!

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Doch in Wahrheit ist die Gewaltkriminalität am Kap insgesamt extrem, trifft alle Bevölkerungsteile. Wahr ist aber auch: Südafrikas Gesetze mit „Rassenquoten“ benachteiligen bestimmte Gruppen – auch Weiße. Für Trump ein Aufreger.

Hintergrund: Vorgeblich sollen solche Regeln historisches Unrecht aus der Apartheidzeit (rassistische Diskriminierung Schwarzer bis 1994) ausgleichen. Tatsächlich profitiert vor allem eine politisch vernetzte Clique, oft Parteikader. Kritiker monieren, Hautfarbe und Parteibuch seien wegen solcher Regeln wichtiger als Kompetenz, auch bei der Vergabe staatlicher Aufträge – was dringend nötiges Wachstum von Wirtschaft und Wohlstand für die Massen hemmt.

Einige der weißen Südafrikaner, die US-Präsident Trump am Montag in den USA als „Flüchtlinge“ willkommen hieß

Einige der weißen Südafrikaner, die US-Präsident Trump am Montag in den USA als „Flüchtlinge“ willkommen hieß

Foto: CHIP SOMODEVILLA/Getty Images via AFP

Beispiel: Der staatliche Stromversorger „Eskom“ schuf zahlreiche Versorgungsposten für wohlhabende Kader der Regierungspartei ANC, entließ viele weiße Techniker. Folge: schwere Stromausfälle im ganzen Land. Den sogenannten „Black Economic Empowerment“-Regeln unterliegen auch US-Unternehmen, die im Land investieren. Zu Trumps Unmut.

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▶︎ Auch über Südafrikas Abstimmungsverhalten im Weltsicherheitsrat mokiert sich der Präsident. Die Regierung gilt als Putin-nah, strengt gar ein Verfahren vor dem Internationalen Gerichtshof gegen Israel an – wegen angeblichen „Völkermords“ in Gaza. Eine haltlose Behauptung.

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa (72) hat Zoff mit Trump. Neuer Streit ist programmiert: Sein Land richtet dieses Jahr auch den G20-Gipfel aus.

Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa (72) hat Zoff mit Trump. Neuer Streit ist programmiert: Sein Land richtet dieses Jahr auch den G20-Gipfel aus.

Foto: Luc Gnago/REUTERS

▶︎ Trotz seiner antiwestlichen Allianzen kassiert Südafrika Hilfsgelder aus dem Westen. Solche US-Hilfen hat Trump gestoppt – mit dramatischen Folgen etwa für Menschen, die auf Aids-Medikamente angewiesen sind.

▶︎ Musk und Trump kritisieren zudem ein Gesetz von Präsident Cyril Ramaphosa (72), das erlaubt, Eigentum leichter zu enteignen, teils sogar ohne Entschädigung. Im Fokus: u. a. Farmen. Das trifft potenziell die „Buren“ – weiße Südafrikaner, wie Trump sie nun in die USA holte.

Spannend: Am Montag fliegt Ramaphosa nach Washington, trifft Trump Mittwoch im Weißen Haus, um „die strategische Beziehung“ der Länder zu „resetten“, wie seine Regierung verbreitet. Beobachter fürchten eine weitere Eskalation.

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Ian Terence Corrigan vom „Institute of Race Relations“ (Johannesburg) nennt es gegenüber BILD „besorgniserregend“, dass die Musk-KI die unter Rechtsradikalen populäre Genozid-Behauptung verbreitet.

Corrigan: „Solcher Unsinn lenkt von den wahren Problemen Südafrikas ab. Es gibt keinen ‚Genozid an Weißen‘ – aber schwere Gewaltkriminalität. Es gibt rassistische Aufwiegelung und die Aufweichung von Eigentumsrechten – was Schwarze wie Weiße trifft.“

Elon Musk sei „kein Fan davon, wie die Dinge in Südafrika zurzeit laufen“.

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