
Hoffnung auf Frieden mithilfe der USA : Ukrainer und Russen wollen heute verhandeln

US-Außenminister Marco Rubio (Mitte) ist in Istanbul eingetroffen. Hier spricht er vor Beginn der offiziellen Verhandlungen mit Türkei-Außenminister Hakan Fidan (3.v.l.), Ukraines Verteidigungsminister Rustem Umjerow (2.v.l.), sowie weiteren Mitgliedern der türkischen und ukrainischen Delegation
In Istanbul nehmen Russland und die Ukraine heute Vormittag einen neuen Anlauf für direkte Gespräche über eine Beendigung des mörderischen Moskauer Angriffskrieges.
▶︎ Nach tagelangem diplomatischen Nervenkrieg und gegenseitigen verbalen Anschuldigungen am Donnerstag, könnte es Freitagmittag zum ersten direkten Treffen der beiden Länder seit drei Jahren kommen.
Aber: Erst einmal trafen sich Vertreter der Türkei, der Ukraine und der USA im Dolmabahce-Palast am Freitagmorgen in Istanbul.

Am Freitagmorgen fand ein erstes Verhandlungsgespräch statt. Delegationen der USA, Ukraine und Türkei nahmen teil. Im Anschluss gibt es ein Gespräch zwischen den USA, Russland und der Türkei
Moskaus Verhandlungsführer Wladimir Medinski behauptet derweil, die russische Delegation sei nach Istanbul gekommen, „um direkte bilaterale Verhandlungen ohne Vorbedingungen zu führen“.

Der russische Verhandlungsführer Wladimir Medinski (54) war schon an den Gesprächen im Jahr 2022 beteiligt
Es wären die ersten direkten Gespräche in der Türkei zwischen den Kriegsparteien seit 3 Jahren. 2022 war ein Friedensabkommen gescheitert.
Die Gespräche finden allerdings nicht auf höchster Ebene statt: Kriegstreiber Wladimir Putin (72) hat abgesagt, deshalb wird auch Ukraine-Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) nicht nach Istanbul reisen.
Am Donnerstag hatte es den ganzen Tag eine Hängepartie gegeben, die beiden Seiten kamen trotz türkischer Vermittlung zunächst nicht zusammen.
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Zunächst sind am Freitag nur trilaterale Gespräche zwischen den USA, der Ukraine und der Türkei sowie zwischen Russland , der Ukraine und der Türkei geplant.
Ob es ein Vierertreffen im Format USA, Russland, Ukraine, Türkei geben werde, sei noch nicht final entschieden.
Die US-Delegation wird von Außenminister Marco Rubio angeführt. Rubio sagte, er werde den ukrainischen Außenminister treffen und die ukrainische Delegation. Er fügte hinzu: „Jemand aus unserem Team wird an den Russland-Gesprächen beteiligt sein.“
Rubio zeigte sich vor den Gesprächen jedoch pessimistisch. „Wir haben keine großen Erwartungen an das, was morgen passieren wird. Und offen gesagt ist es meiner Meinung nach zum jetzigen Zeitpunkt vollkommen klar, dass wir hier nur zwischen Präsident Trump und Präsident Putin einen Durchbruch schaffen können“, so Rubio am Donnerstag.

US-Außenminister Marco Rubio (53, M.) ist vor dem Beginn der Verhandlungen wenig optimistisch
Das russische Außenministerium wies wiederum Kritik zurück, dass Moskau lediglich die zweite Reihe zu Friedensverhandlungen in die Türkei geschickt habe.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die russische Delegation als zweitklassig bezeichnet. Er hatte mehrfach die Anwesenheit von Kremlchef Wladimir Putin gefordert, was der aber ignorierte. Sein Gesandter Medinski gilt als politisches Leichtgewicht.
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Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) kritisierte das Fernbleiben Putins bei den Istanbuler Ukraine-Gesprächen scharf.
Selenskyj habe mit seiner Reise in die Türkei am Donnerstag „ein enormes Entgegenkommen“ gezeigt, sagte Merz in der ZDF-Talksendung „Maybrit Illner“. „Wer sich jetzt allein ins Unrecht setzt mit seinem Nichterscheinen, ist Putin.“
Ein neues Sanktionspaket der EU stellte der Kanzler für kommende Woche in Aussicht: „Dieses Paket ist fertig und wird am nächsten Dienstag in Brüssel beschlossen.“