
Russisches Gesetz fordert : Scheidungsverbot für Soldaten-Frauen!

Russlands „Kriegshelden“ sollen nicht mehr verlassen werden dürfen – auch wenn sie gewalttätig sind
Der russische Staat soll seine „Kriegshelden“ vor dem Verlassenwerden schützen! Eine neue Gesetzesinitiative sieht vor, dass einseitige Scheidungen von Militärangehörigen im Kriegseinsatz verboten werden. Darüber berichten mehrere Medien.
Vorgeschlagen hat das Gesetz demnach der Duma-Abgeordnete Witali Milonow mit dem Argument, es diene dem Schutz der Soldaten vor „schwarzen Witwen“ – also russischen Frauen, die gezielt Scheinehen eingingen, um im Todesfall finanzielle Entschädigungen zu kassieren.
▶︎Denn fürs Töten in der Ukraine werden die Kreml-Soldaten inzwischen stattlich entlohnt – nicht nur mit einer gelöschten Strafakte (wenn sie eine hatten), sondern auch mit hohen Prämien (5,2 Millionen Rubel im ersten Vertragsjahr; umgerechnet knapp 56.000 Euro. Zum Vergleich: Im Durchschnitt liegt das Jahresgehalt in Russland kaum über 11.000 Euro).
Im Falle des Todes winken den Hinterbliebenen gefallener Soldaten zudem einmalig rund 53.000 Euro – und eine staatliche Witwenrente. Auch im Falle einer schweren Verletzung zahlt der Staat: rund 32.000 Euro Invalidengeld.
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Russische Kriegsblogger und diverse Medien warnen nun eindringlich vor den angeblichen Liebesschwindlerinnen – auch wenn es bisher kaum dokumentierte Fälle gibt. In der Duma war trotzdem schon früher diskutiert worden, ob das Soldatengehalt per Gesetz vom gemeinsam erworbenen Vermögen bei einer Scheidung ausgenommen werden kann.

Der Duma-Abgeordnete Witali Milonow (51) hat das Scheidungsverbot vorgeschlagen
„Das wird helfen, die Soldaten zu schützen, die verletzt wurden und ihr Leben riskieren, um das Vaterland zu verteidigen – davor, von denen verlassen zu werden, die nicht den Menschen, sondern sein potenzielles Vermögen geheiratet haben“, so Milonow laut dem Portal Abzats .
Kritiker sehen hinter der neuen Gesetzesinitiative jedoch eher einen Freifahrtschein für gewalttätige Kriegsrückkehrer. Denn immer öfter machen Fälle Schlagzeilen, in denen zurückgekehrte Soldaten in der Heimat brutale Verbrechen verübten – oft Femizide. Das Onlinemedium „Verstka“ dokumentierte innerhalb von zwei Jahren 190 Verbrechen von Kriegsveteranen in ihrer Heimat – davon 55 Morde.

Russland muss für den Krieg in der Ukraine immer mehr Soldaten rekrutieren – oft sind es Straftäter
▶︎Besonders grausam: Der Fall des Kriegsheimkehrers Nikita Sidorov (32) aus Tscheljabinsk, der am 25. Februar im Vollrausch seine getrennt lebende Frau Natalia im Beisein des gemeinsamen Sohnes (3) ermordete – während die Polizei versuchte, die Stahltür zur Wohnung aufzubrechen.
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Es ist nur ein Beispiel von vielen. Laut dem preisgekrönten russischen Exil-Onlinemagazin dekoder ist die Gefahr, vom eigenen Partner umgebracht zu werden, in Russland sechsmal so hoch wie in Deutschland. Doch nicht gegen häusliche Gewalt will die Duma vorgehen. Milonow ist vielmehr die Scheidungsrate in Russland (eine der höchsten weltweit) ein Dorn im Auge.
Vergangenes Jahr kamen auf zehn Eheschließungen acht Scheidungen – ein Problem für das traditionelle Familienbild, das Moskau propagiert.
Für Wirbel sorgte das Thema auch im Staats-TV. Als Moderator Sergej Karnauchow (50) in der Propaganda-Show „ Solovyov Live“ erklärte, die Frauen zurückkehrender Soldaten müssten die Schläge ihrer Männer ertragen und ihnen „die Füße küssen“ , reagierte Co-Moderatorin Anastasia Kashevarova (37) empört – obwohl sie selbst vorher vor den „schwarzen Witwen“ gewarnt hatte. Russische Tradition sei nicht, „zu trinken und die Familie zu misshandeln“, erklärte sie später auf Telegram. Ehefrauen seien keine Psychologinnen.