
Scholz verrät in Podcast : Kanzler soll sein letzter Job sein
Im Podcast „Jung & Naiv“ von Journalist und Links-Aktivist Tilo Jung (39, rechts) stellte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) mehr als zwei Stunden den Fragen
Nächsten Sonntag entscheidet Deutschland über den neuen Bundestag, die nächste Bundesregierung – und auch über die Zukunft von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Der liegt eine Woche vor der Wahl in Umfragen abgeschlagen zurück. Die Chancen auf eine zweite Amtszeit sind gering.
Über die Zeit nach dem Kanzleramt sprach der SPD -Politiker jetzt im YouTube-Podcast „Jung & Naiv“ von Tilo Jung (bis Samstag 131.700 Aufrufe).
Der Moderator ist bekannt für spitze Fragen – und dafür, alle seine Gäste konsequent zu duzen. Er konfrontiert den Kanzler gleich am Anfang mit der Frage: „Ist Plan B, jetzt wieder zurück in den Anwaltsberuf zu gehen?“ Scholz lächelnd: „Nö. Mein Plan A ist, dass ich erneut als Kanzler gewählt werde.“
„Wird das Kanzler -Dasein dein letzter Beruf sein? Egal, wann es aufhört?“, will Jung wissen. „Ja, ich glaube, das wird später aufhören, als einige sich das zurechtgelegt haben vor langer Zeit“, antwortet der Noch-Kanzler. Verblüffend deutlich fügt er hinzu: „Aber aus meiner Sicht ist es nicht so, dass da jetzt noch hinterher was anderes kommen soll.“
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Es sei eine Ehre, seit 1998 in der Politik zu sein und dem Land dienen zu dürfen und er hoffe, „das noch einige Zeit zu machen. Aber danach ist dann auch die Zeit als ganz normaler Bürger wieder angesagt.“
Ex-Kanzler Gerhard Schröder (80) , ebenfalls von der SPD, hatte nach dem Ende seiner Kanzlerschaft 2005 bei russischen Gasfirmen angeheuert – und sich so kräftig die Taschen vollgemacht. Eine Möglichkeit auch für Scholz? Der verneint: „Das finde ich für mich ausgeschlossen und eigentlich auch für andere.“
Gerade weil die Kanzlerschaft eine große Ehre sei, „sollte man auch darauf achten, dass man das als das Große in seinem Leben betrachtet“. Ohne hinterher noch etwas anderes machen zu müssen.
Scholz tritt bei der Bundestagswahl als Direktkandidat in Potsdam und Spitzenkandidat in Brandenburg an. Ob er sein Mandat als Abgeordneter auch bei einer Wahlniederlage weitere vier Jahre wahrnehmen würde, verrät er nicht.