
Arbeitsministerin Bas : Mütter sollen mehr arbeiten können

Bärbel Bas (57) ist die neue Arbeitsministerin. Im Juni will sie an der Seite von Vizekanzler Lars Klingbeil auch noch den SPD-Vorsitz übernehmen
Ansage vom Kanzler: „Wir müssen wieder mehr arbeiten“, forderte Friedrich Merz (69, CDU) diese Woche. Und was sagt die Arbeitsministerin dazu?
Bärbel Bas (57, SPD) erklärt in BILD: „Jede zusätzliche Arbeitskraft und jede zusätzliche Arbeitsstunde bringt uns voran.“
Sie setzt dabei vor allem auf Frauen, genauer auf Mütter.
Bas: „Es gibt in Deutschland Frauen, die unfreiwillig in der Teilzeitfalle sitzen. Sie wollen mehr arbeiten, können es aber nicht.“
Grund: fehlende Kinderbetreuung oder familienfeindliche Arbeitsmodelle. „Insbesondere Frauen arbeiten dann oft weniger, verdienen schlechter und am Ende droht Altersarmut. Das ist ungerecht und da müssen wir ran“, kündigt Bas an.
Die neue Regierung will die Arbeitszeit von Frauen mit zwei Maßnahmen steigern: „Wir setzen in der Koalition auf den Ausbau der Kinderbetreuung. Prämien für den Wechsel in Vollzeit vom Arbeitgeber fördern wir steuerlich.“
Bas nimmt aber auch die Wirtschaft in die Pflicht: „Die Arbeitgeber müssen die Arbeitswelt so gestalten, dass mehr Mütter in Vollzeit arbeiten können.“
Denn: „Eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen schaffen wir nur, wenn alle mitziehen.“
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Die Fakten laut Ministerium: 85 Prozent der Männer zwischen 20 und 64 Jahre arbeiten, bei den Frauen sind es nur knapp 78 Prozent. Wenn diese Lücke halbiert werden kann, würden 900.000 Frauen zusätzlich in Jobs kommen.
Nur 11 Prozent der Männer arbeiten in Teilzeit, bei den Frauen sind es 49 Prozent. Wenn die 9,3 Millionen Frauen in Teilzeit ihre Arbeitszeit um 10 Prozent steigern würden (entspricht zwei Stunden mehr pro Woche und Frau) entspricht das einer halben Million zusätzlicher Vollzeitstellen.