Christian Dürr (48) ist neuer Bundesvorsitzender der FDP. Die Delegierten in Berlin wählten den früheren Fraktionschef zum Nachfolger von Christian Lindner (46), der das Amt nach der verlorenen Bundestagswahl abgibt.

Zuvor hatte es eine lange Aussprache gegeben, bei der Fehler vor der Bundestagswahl aufgearbeitet wurden. Neue Generalsekretärin soll die KI-Unternehmerin Nicole Büttner (40) werden.

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„When life gives you lemons, make lemonade!“, frei übersetzt: So schlecht es im Leben auch läuft, mach‘ das Beste daraus!

Unter diesem Motto fand sich die FDP am Freitag in Berlin zum Parteitag zusammen – und verabschiedete Christian Lindner als Parteivorsitzenden. Bei der Bundestagswahl scheiterte die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde und ist in dieser Legislatur nicht im Parlament vertreten.

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Minutenlange Ovationen, viele Tränen in den Augen der FDP-Mitglieder – und auch der scheidende FDP-Chef Christian Lindner selbst war sichtlich gerührt, nachdem er zum letzten Mal in seiner Funktion auf der Bühne gestanden hatte.

„Im Zentrum unserer Arbeit steht das Individuum. Wenn die individuelle Freiheit eingeschränkt wird, dann ruft das uns liberale Demokraten auf den Plan.“ So beschwor Lindner den weiteren Kurs der Liberalen – ohne ihn. Lindner kündigte noch am Wahlabend am 23. Februar seinen Rückzug an.

Es sei nun die Verantwortung der FDP, „die Reformen zu durchdenken und öffentlich einzufordern, die die Regierung Merz braucht, damit die eigenen neuen Schulden dauerhaft tragfähig sind“.

Den Vorwurf, nur die Interessen von Reichen zu vertreten, wies Lindner ab: „Unser Herz gehört denjenigen, die sich mit Fleiß und Einfallsreichtum etwas aufbauen wollen.“

► Lindner wirkte während seiner letzten Rede gelöst und streute immer wieder einen Scherz ein. Lindner zu FDP-Urgestein Wolfgang Kubicki (73): „Wolfgang, mich beeindruckt immer wieder, wie du die dir angeborene Scheu gegenüber den Medien überwinden kannst.“

Beide teilen eine gemeinsame politische Karriere. Sie machten das politische Comeback der FDP möglich, als die Partei 2013 aus dem Bundestag flog. 2017 schaffte die FDP den Wiedereinzug.

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Kommunalwahlen, Landtagswahlen – und zunächst Einkommen generieren. Schatzmeister Michael Link (62) erklärte, dass allein ein Parteitag bis zu zwei Millionen Euro kosten könne.

Das schlechte Abschneiden der FDP bei der Bundestagswahl macht sich auch bei der staatlichen Parteienfinanzierung bemerkbar: 2024 erhielt die FDP noch 17 Millionen Euro.

Der ehemalige Verfassungsrichter Udo di Fabio (71) appellierte in seiner Rede an die FDP, eine konzeptionelle starke Mitte sei „für das Überleben der Demokratie elementar“.

„Sie müssen erfolgreich sein für unsere Demokratie, also tun Sie gefälligst was!“, sagte er den Delegierten.

Lindner begann seine Karriere in NRW mit Familienpolitik und nun will er sich seiner eigenen Familie widmen. „Damit schließt sich ein Kreis“, sagte er schmunzelnd.

Es sei in den vergangenen Jahren wenig Zeit für Familie und Freunde geblieben, räumte Lindner ein, der im April Vater einer Tochter geworden ist.

„Franca, ich war sehr viel weg.“ So richtete Lindner das Wort an seine Frau Franca Lehfeldt (35). Es sei häufiger vorgekommen, dass er deprimiert gewesen sei während der stürmischen Ampel-Zeit. Lindner dankte Lehfeldt für die Unterstützung: „Das bedeutet mir alles und das werde ich nie vergessen.“