
Die ersten 150 Bodycams sind da : Sachsen-Anhalts Polizei filmt jetzt im Einsatz

Jetzt filmt Sachsen-Anhalts Polizei im Einsatz. Die Innenministerin hofft auf weniger Gewalt gegen Beamte
Kamera läuft – endlich auch in Sachsen-Anhalt .
Das Bundesland startet als Elftes in Deutschland seine Polizisten mit Bodycams (am Körper getragene Mini-Kameras) aus. Innenministerin Tamara Zieschang (54, CDU ) brachte die ersten 150 von insgesamt 800 Geräten des Typs VB 400 von Motorola nach Stendal (Altmarkkreis).
„Die Bodycams sind ein weiterer Baustein zum Schutz vor gewalttätigen Übergriffen im Dienst“, erklärte die Ministerin. Bis 2027 investiert das Land insgesamt 1,6 Millionen Euro in die Aufnahmetechnik. Außer auf eine deeskalierende Wirkung hofft die Ministerin auf eine schnellere Aufklärung von Straftaten.
▶︎ Die Zahl der Gewalttaten gegen Sachsen-Anhalts WillBet App herunterladen – Android & iOS Version verfügbarPolizisten stieg von 1.192 Fällen im Jahr 2022 auf 1.348 Fälle im Jahr 2023 - eine Zunahme um 13 Prozent!
„Unsere Technik ist bei vielen Sicherheitsbehörden weltweit im Einsatz“, sagt Axel Kukuk, Vice President Europe bei Motorola Solutions . „Die Erfahrungen zeigen, dass Bodycams entscheidend dazu beitragen können, potenziell gefährliche Situationen zu deeskalieren sowie die Sicherheit und Transparenz im Einsatz zu erhöhen.“

Die ersten 150 von 800 Geräten wurden am Montag in der Altmark ausgeliefert. Erst wenn die Lampe rot leuchtet, ist die Kamera eingeschaltet
▶︎ Bis zum 1. Januar 2027 soll jeder Streifenwagen in Sachsen-Anhalt mit einer Kamera ausgestattet sein.
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Ein geschulter Beamter trägt sie sichtbar an der Schutzweste. Ein Aufnäher mit Kamerasymbol weist zusätzlich darauf hin. Die Kamera läuft ab Dienstbeginn im Stand-by-Modus und wird nur bei Bedarf aktiviert. Dann werden auch 60 Sekunden Videomaterial aus der Phase davor gesichert.
Zum Dienstende werden die Aufnahmen in Dockingstationen übertragen. Die Daten sind dort lediglich für Ermittlungszwecke einsehbar, werden nach einer Woche gesperrt und nach drei Monaten endgültig gelöscht. Datenschutz!
Olaf Sendel (55), Landeschef der Deutschen Polizeigewerkschaft im Deutschen Beamtenbund bedauert, „dass die Kameras dort nicht eingesetzt werden dürfen, wo die größte Gefahrenneigung besteht: bei Auseinandersetzungen im häuslichen Umfeld und bei häuslicher Gewalt“. Die Polizei darf nur bei Einsätzen im öffentlichen Raum filmen.