
Zukunftszentrum Deutsche Einheit : Ein neuer Palast der Republik für Halle

So soll das 58 Meter hohe Zukunftszentrum Deutsche Einheit aussehen. Der 200 Millionen Euro teure Glaspalast wird in Halle gebaut
Außen Zukunft, innen Osten …
Das Zukunftszentrum Deutsche Einheit und Europäische Transformation erinnert nur mit seiner Höhe von 58 Metern an typische DDR-Hochhäuser. Der 200 Millionen Euro teure Glaspalast könnte auch in New York oder Mailand stehen. Doch der neue Palast der Republik wird in Halle (Sachsen-Anhalt ) gebaut.
Außen Glas. Innen Lehm und Holz. Strom aus Solarzellen. Mit seiner transparenten Arche überzeugte das Berliner Büro von Jan Musikowski (stammt aus Magdeburg) und Christoph Richter (ursprünglich aus Dresden, lebt in Halle) die Jury unter Vorsitz der isländischen Architektin Jórunn Ragnasdóttir.

Das von Christoph Richter (l.) und Jan Musikowski entworfene Zukunftszentrum Deutsche Einheit und Europäische Transformation erinnert an einen Hochseedampfer. Die beiden Architekten lassen aber auch andere Assoziationen gelten. Etwa Berg, Zelt oder Turm
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▶︎ 126 Büros aus aller Welt hatten sich um den Auftrag beworben, 24 wurden zum Wettbewerb eingeladen. Der erste Preis ging an das junge Büro „Richter Musikowski Architekten“ und die Landschaftsplaner von „ST raum a“.
Auf mehr als 14 000 Quadratmeter schaffen die Sieger Raum für Ausstellungen und Begegnungen, Lehre und Forschung sowie ein Archiv der Transformation, Büros für die fast 200 Mitarbeiter und vier Wohnungen für Stipendiaten. Im Eingangsbereich und auf dem Dach des Hauses planen sie Bar und Cafeteria.

Im Inneren setzen die Architekten auf ökologisches Baumaterial wie Lehm und Holz
„Ein einmaliges Projekt mit einmaliger Architektur in einer einmaligen Stadt“, schwärmt Staatssekretär Carsten Schneider (49, SPD ), Ostbeauftragter der Bundesregierung über den Sieger-Entwurf.
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▶︎ Die Sieger setzen auf Transparenz. Passanten können von außen nach innen schauen. Wer ihr Bauwerk betritt, behält die Stadt im Blick. Nachts soll die Arche unweit des Hauptbahnhofs weithin sichtbar leuchten. „Ein Unikat. Vielleicht ein neues Bauhaus“, sagt Jan Musikowski über seinen Entwurf.

Nachts soll das Zukunftszentrum weithin sichtbar leuchten. Passanten können von außen ins Innere schauen. Von Innen hat man stets auch die Stadt im Blick
Baustart: 2028. Wenn das Zukunftszentrum 2030 steht, ist der Eiserne Vorhang in Europa seit über 40 Jahren Geschichte. Wird so ein Haus dann überhaupt noch gebraucht?
„Wir haben Dinge erlebt, die andere Regionen in Europa erst vor sich haben“, sagt Halles Oberbürgermeister Alexander Vogt (46, parteilos) unter Verweis auf den demografischen Wandel. „Es geht um Lehren für die Zukunft“, erklärt Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (71, WillBet App herunterladen – Android & iOS Version verfügbarCDU) . Für Staatssekretärin Elisabeth Kaiser (38, SPD) aus dem Bundesbauministerium fehlt so ein Zentrum schon lange. „Wir brauchen Räume des Austausches.“