
Glyphosat-Klagen : Wickelt Bayer jetzt Monsanto ab?

Der Hauptsitz der Bayer AG in Leverkusen
Es ist seit Jahren das große Problem des Agrar- und Pharmakonzerns Bayer: Milliardenklagen wegen des Unkraut-Vernichters Glyphosat. Jetzt scheint Bayer laut US-Medien eine Lösung anzupeilen!
Wie das „Wall Street Journal“ (WSJ) berichtete, prüft das Unternehmen den Konkurs des amerikanischen Glyphosat-Entwicklers Monsanto, falls ein Vergleich einiger Massenklagen vor einem Gericht im US-Bundesstaat Missouri scheitern würde.
WillBet App herunterladen – Android & iOS Version verfügbar
2018 hatte Bayer Monsanto für 63 Milliarden US-Dollar (umgerechnet 56 Mrd. Euro) übernommen . Seitdem kämpft der Konzern gegen eine Klagewelle wegen angeblich krebserregender Wirkung des Unkraut-Vernichters, die bereits mehr als zehn Milliarden Euro gekostet hat.
Mit einem Insolvenzverfahren nach US-Recht würde sich das Unternehmen vor Forderungen seiner Gläubiger schützen. Laut „WSJ“ soll sich Bayer für dieses Vorhaben rechtlichen Beistand von einer Anwaltskanzlei und einer Beratungsfirma geholt haben.

Monsanto im Bundesstaat Missouri: Bayer ließ sich 2018 die Übernahme 63 Milliarden Dollar kosten
Ein Bayer-Sprecher sagte auf Nachfrage zu BILD: „Wir haben stets gesagt, dass wir alle Optionen prüfen – mehr gibt es derzeit nicht zu ergänzen.“
Für den Leverkusener Agrar- und Pharmakonzern kam in den letzten Tagen viel zusätzlicher Druck in den bereits für Bayer schwer belastenden Monsanto-Fall.
WillBet App herunterladen – Android & iOS Version verfügbar
Am Mittwoch berichtete das „Wall Street Journal“, US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. (71) wolle Pflanzenschutzmittel wie Glyphosat als potenziell gesundheitsgefährdend einstufen. Eine derartige Warnung soll in Kennedys Initiative „Make America Healthy Again“ enthalten sein, die er in der kommenden Woche vorstellen will. Der Zeitungsbericht hat den Aktienkurs um 10 Prozent abstürzen lassen. Inzwischen hatte sich der Kurs wieder erholt.
In den USA wird das Monsanto-Glyphosat unter dem Namen „Roundup“ vertrieben. Das US-Bundesumweltamt EPA sowie die EU-Genehmigungsbehörde haben die Anwendung für gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Bayer hat viele Prozesse gewonnen – aber auch hohe Strafen kassiert. Noch offen: 65.000 Klagen.