
Gebrauchtwagen-Kauf : BILD verrät die Tricks der Autohändler
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Autohändler kennen viele Tricks, Privatleute sind als ungeübte Käufer meist im Nachteil. BILD verrät, vor welchen Tricks Sie sich in Acht nehmen sollten
Beim Gebrauchtwagen-Kauf herrscht meist ein Ungleichgewicht: Der Kunde bekommt es als Gelegenheitsverkäufer mit ausgefuchsten Profis zu tun – den Händlern.
Aber: Wer deren Verkaufstricks kennt und sich gut vorbereitet, kann trotzdem souverän verhandeln. Und damit seine Chancen auf einen guten Deal enorm steigern.
BILD verrät die wichtigsten Händler-Tricks und was Sie dagegen tun!
▶︎ Vorsicht bei Inzahlungnahme: Bei einem begehrten Modell wird der Händler für die Inzahlungnahme ihres alten Autos „ein sehr gutes Angebot machen“. Klingt toll, ist aber vielleicht nur für den Händler ein gutes Angebot … Informieren Sie sich vorab über den Wert Ihres Autos und rechnen Sie genau. Bei einem Selbst-Verkauf sind oft ein paar Tausend Euro mehr drin.
▶︎ Technisches Wissen: Hoffen Sie sich nicht, dass der Verkäufer Sie über die Schwächen Ihres Wunsch-Gebrauchten aufklärt. Informieren Sie sich stattdessen selbst über die bekannten Schwachstellen im AUTO BILD TÜV-Report oder in Gebrauchtwagentest. So signalisieren Sie dem Händler, dass sich das Verkaufsgespräch auf Augenhöhe abspielt.

Falls Sie sich bei der Gebrauchtwagen-Bewertung unsicher sind: Organisationen wie TÜV, ADAC oder Dekra bieten für rund 100 Euro unabhängige Gebrauchtwagen-Gutachten an
▶︎ Zeitdruck: Gerne suggerieren Händler, dass es sich um ein selten gutes Angebot handelt, machen Zeitdruck. Aber: Einen einmaligen Super-Deal gibt es höchstens bei raren Sportwagen oder Klassikern. Lassen Sie die Zeit zu Ihren Gunsten spielen: Legen Sie Pausen beim Gespräch ein , sodass der Verkäufer sein Angebot überdenken kann. Lassen Sie den Händler wissen, dass Sie noch andere Offerten auf der Liste haben – je mehr, desto besser!
▶︎ Der richtige Zeitpunkt: Am besten tauchen Sie gegen Monats-, Quartals– oder Jahresende beim Händler auf. Die wollen dann ihre Quoten aufbessern und geben die größten Rabatte.
▶︎ Nicht blenden lassen: Professionelle Fahrzeugaufbereitungen lassen auch ungepflegte Autos wie neu wirken . Doch eine einwandfreie Optik macht keine technischen Schwächen wett. Es gilt: Nicht vom Äußeren oder Komplimenten verführen lassen, stets sachlich bleiben.

Gebrauchtwagen-Kauf: Gebrauchte zwischen 10.000 und 20.000 Euro werden zu 75 Prozent von Händlern verkauft, teurere Fahrzeuge sogar zu 90 Prozent
▶︎ Achtung, Lockvogel-Angebote: Teils locken Händler Kunden mit besonders günstigen Angeboten. Bei Ankunft beim Händler ist der Wagen leider schon verkauft, doch es gibt ein ähnliches Modell. Kunden, die den Weg auf sich genommen haben, sind dann teilweise bereit, Abstriche zu machen. Sollten Sie aber nicht! Stattdessen: Termin mit exakt dem Wunsch-Auto vereinbaren, das online angeboten wird. Unseriös, wenn es dann nicht vor Ort ist.
▶︎ Garantie-Versprechen: „Keine Sorge, der hat doch noch Garantie!“ Doch das verbessert den Zustand des Autos nicht. Teils verweisen Verkäufer etwa auf die Akku-Garantie. Doch auch wenn der Akku noch kein Garantiefall ist, minimiert ein schlechterer „Akku-Gesundheitszustand“ bei Stromern den Fahrzeugwert. Auch ein 14-tägiges Rückgaberecht ist kein sicheres Netz. Den Kauf eines dann bereits umgemeldeten Autos rückabzuwickeln, ist kein Zuckerschlecken.
▶︎ „Tolle“ Zusatz-Ausstattung: Ein zweiter Satz Reifen wird als preislich nennenswertes Entgegenkommen dargestellt. Doch sind Reifen gebraucht, sind alle vier meist nur wenige Hundert Euro wert – das sollten Sie bei den Verhandlungen einpreisen.