Mehr als 24 Millionen betroffen : Deutschland plant das DSL-Aus! Was die Telekom dazu sagt

Die Bundesnetzagentur bereitet sich auf den Umstieg von Kupfer auf Glasfaser vor

Die Bundesnetzagentur bereitet sich auf den Umstieg von Kupfer auf Glasfaser vor

Foto: Jan Woitas/dpa
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Die Tage des guten, alten DSL-Anschlusses sind gezählt. Wenn es nach der EU-Kommission geht, sogar schon in fünf Jahren. 2030 ist das formulierte Ziel für die Abschaltung des Kupfer-Netzes in Europa, über das auch Internet via DSL in unsere Wohnungen gelangt. Ab dann soll alles über Glasfaser laufen.

Ein ambitioniertes Ziel – gerade angesichts der Tatsache, dass Ende 2024 nur rund 47 Prozent der Haushalte in Deutschland über einen Glasfaseranschluss verfügten. Nur bei 19 Prozent der Gebäude ist der Anschluss so weit ausgebaut, dass er ohne weitere Investitionen sofort genutzt werden könnte.

Kein Wunder, dass nun ein Impulspapier der Bundesnetzagentur für Aufregung sorgt: Darin skizziert sie eine mögliche Strategie für den deutschlandweiten Sprung von Kupfer auf Glasfaser. Denn mit der sogenannten Gigabit-Strategie hat sich auch die Bundesregierung 2030 als Ziel für bundesweite Glasfaser-Versorgung gesetzt.

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24 Millionen DSL-Kunden gibt es in Deutschland, viele davon auf dem Land, wo der erste Spatenstich für die Glasfaser-Leitung noch in weiter Ferne liegt. Und unter den Branchenverbänden werden bereits die Stimmen lauter, Kupfer überall dort abzuschalten, wo Glasfaser bereits verlegt wurde, um den Umstieg zu beschleunigen. Droht durch einen Hauruck-Kurs gegen Kupfer und für Glasfaser jetzt etwa der Zwangsumstieg?

BILD fragte bei der Deutschen Telekom nach, ob sich DSL-Kunden jetzt Sorgen machen müssen.

Nicole Schmidt, Pressesprecherin der Telekom, stellt klar: „Es gibt gegenwärtig noch keine konkreten Pläne der Telekom für eine Kupferabschaltung. Weder bundesweit noch regional.“ Und weiter: „Das immer wieder kolportierte Jahr 2030 ist eine Zielvision, die in Brüssel diskutiert wird. In und für Deutschland existiert keine rechtliche Grundlage, die eine Abschaltung bis 2030 fordert.“

Auch die Abschaltung von Kupfer, sobald Glasfaser vorhanden ist, weist die Telekom zurück: „Dies ist von der Gesetzeslage nicht gedeckt.“

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Foto: Getty Images

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Schmidt resümiert: „Bis zu einer tatsächlichen Kupfernetzabschaltung ist es also noch ein weiter Weg.“ Und schießt in Richtung Bundesnetzagentur: „Die Diskussion ist völlig verfrüht.“

Allerdings: Die Wettbewerber der Telekom werfen dem Telekommunikations-Riesen vor, den Umstieg auf Glasfaser auszubremsen und am eigenen Kupfernetz zu klammern. Philipp Müller, Geschäftsführer vom ANGA Breitbandverband zu BILD: „Auf der Bremse steht die Deutsche Telekom, die nur dort umschaltet, wo sie selbst ein Glasfasernetz hat. Von einer Zwangsabschaltung kann deshalb keine Rede sein, vielmehr vom Kupfer-Klotz der Deutschen Telekom, der bald endlich der Vergangenheit angehört.“

Sicher ist: Das DSL-Aus wird kommen, denn Glasfaser ist die überlegene Technologie. Dass es aber dann doch noch ein paar Jahre länger dauern wird, räumt auch die Bundesnetzagentur ein. Auf deren Website heißt es zum Zieljahr 2030: „Das scheint aufgrund der Entwicklung des Ausbaus und von der Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen für Deutschland jedoch unrealistisch.“

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