Internationaler Vergleich : Deutsche 15-Jährige sind besonders viel am Bildschirm

Rund 48 Stunden pro Woche verbringen 15-Jährige an Bildschirmen. In anderen Altersgruppen sieht es ähnlich aus. Dass das nicht ohne schwerwiegende Folgen für mentale und körperliche Gesundheit und soziales Leben bleibt, liegt auf der Hand

Rund 48 Stunden pro Woche verbringen 15-Jährige an Bildschirmen. Das bleibt nicht ohne schwerwiegende Folgen für mentale und körperliche Gesundheit und soziales Leben

Foto: IMAGO/Westend61
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Nachwuchs, der stundenlang am Bildschirm klebt – das ist heute Realität. Besonders in Deutschland verbringen Kinder und Jugendliche immer mehr Zeit mit TikTok, Computerspielen und Co. Eine neue OECD-Studie warnt: Depressionen und Einsamkeit können die Folgen sein.

Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) untersuchte das Bildschirmverhalten von 38 Nationen, darunter Deutschland, Frankreich und Japan. Ergebnis : Die Bildschirmzeit steigt rasant. In Frankreich verbringen die meisten 7- bis 12-Jährigen bereits mehr als zwei Stunden täglich am Bildschirm.

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Deutsche 15-Jährige kommen auf satte 48 Stunden pro Woche – fast sieben Stunden am Tag. Das ist einer der höchsten Werte weltweit.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung rät: „Je weniger Bildschirmzeit, desto besser.“ Maximal zwei Stunden täglich sollten es sein. Doch die Realität sieht anders aus. Fast 3 Viertel der 15-Jährigen in Deutschland vergnügen sich mehr als zwei Stunden täglich am Bildschirm . Insgesamt landen wir damit auf Platz 5.

Noch mehr Jugendliche mit bedenklicher Bildschirmzeit gibt es nur in Lettland, Ungarn, Polen und Estland. Das Ranking bis Platz 10:

  1. Estland (82 Prozent der Jugendlichen kommen auf mehr als 2 Stunden Bildschirmzeit pro Tag)
  2. Polen (80,2 Prozent)
  3. Ungarn (77,6 Prozent)
  4. Lettland (75,2 Prozent)
  5. Deutschland (74,3 Prozent)
  6. Slowakei (72,6 Prozent)
  7. Israel (72,4 Prozent)
  8. Italien (69,8 Prozent)
  9. Niederlande (68,3 Prozent)
  10. Portugal (66,5 Prozent)

Die Pandemie hat die Nutzung digitaler Medien regelrecht geboostet. Fußballtraining und Tanzkurse fielen aus, der Bildschirm wurde zum Ersatz. Auch wenn die Mediennutzung nach der Pandemie teilweise zurückging, bleibt der langfristige Trend bestehen.

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Ein großes Problem: schlechter und weniger Schlaf durch abendlichen Medienkonsum. „Hier entsteht ein Teufelskreis“, warnt die Studie. Schlechter Schlaf führt zu Müdigkeit, die wiederum passive Aktivitäten wie Fernsehen fördert. Besonders problematisch ist es, wenn das Smartphone oder der Fernseher direkt im Zimmer stehen.

Die mentale Gesundheit der Jugend hat sich in den vergangenen 15 Jahren dramatisch verschlechtert, verstärkt durch die Pandemie. Zwar fehlt oft der direkte Nachweis, doch exzessive Nutzung und Cybermobbing können negative Effekte haben.

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„Studien deuten darauf hin, dass problematischer Konsum das Risiko für Depressionen , Angstzustände und Schlafstörungen erhöht“, heißt es. Mädchen sind häufig stärker betroffen.

Aber: Bildschirmzeit ist nicht gleich Bildschirmzeit. E-Books und Lern-Apps können beim Lernen helfen. „Einfach abschalten ist keine Option“, sagt Kai Hanke vom Deutschen Kinderhilfswerk. „Die digitale Welt bietet enorme Potenziale.“ Eltern und Schulen müssen die Rahmenbedingungen schaffen, damit Kinder diese Chancen nutzen können.

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