
91 von 100 Ehen geschieden : In dieser Stadt scheitern die meisten Ehen

In Deutschland dauert eine Scheidung im Durchschnitt vier bis zehn Monate, vom Antrag bis zum Scheidungsbeschluss
Immer häufiger hält das Versprechen fürs Leben nur ein paar Jahre. Das zeigt jetzt eine Auswertung der Anwaltskanzlei Larverseder in München.
In Deutschland wurden 2023 demnach insgesamt rund 129 000 Ehen geschieden. Die Scheidungsquote ist seit 1960 von 11 auf 35,7 Prozent gestiegen. Gründe? Die finanzielle Unabhängigkeit der Frauen und der Drang zur Selbstverwirklichung. „Früher haben mehr Ehen zumindest nach außen gehalten, weil es für die Frauen gar nicht anders ging“, sagt Anwältin Julie Wittenstein aus Leverkusen.
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Kaum Ja gesagt – schon wieder vorbei: Mit 91 Scheidungen auf 100 Eheschließungen ist Leverkusen trauriger Rekordhalter in ganz Deutschland.
Auf Platz zwei folgt der Landkreis Coburg (Bayern) mit 73 Scheidungen auf 100 Eheschließungen, dahinter liegt Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) mit 72 Scheidungen auf 100 Eheschließungen.
Zum Vergleich: Im bayerischen Miesbach gehen nur 10 von 100 Ehen kaputt.
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„Wir wissen nicht, warum die Quote hier so hoch ist“, sagt Ruth Reimann, Direktorin des Amtsgerichts Leverkusen.
Dazu muss man auch sagen: Das Leverkusener Rathaus gilt nicht als schönster Ort für die Trauung. „Ich persönlich würde auch nicht unbedingt im Leverkusener Rathaus heiraten wollen“, gesteht Wittenstein.
Generell ist die Scheidungsquote in NRW recht hoch (36,7 Prozent). Industriestädte wie Leverkusen, Krefeld (62 Scheidungen) und Duisburg (56 Scheidungen) führen die Liste an.
Doch es gibt Ausnahmen: In Herford und Mülheim an der Ruhr werden nur 25 beziehungsweise 24 von 100 Eheschließungen geschieden. Der Kreis Coesfeld liegt in NRW mit 20 Scheidungen pro 100 Eheschließungen auf dem letzten Platz.