A350 über Japan importiert : Delta umgeht Trump-Zölle

Der Airbus A350-900 mit der Kennung N528DN am Airbus-Werk in Toulouse (Frankreich)

Der Airbus A350-900 mit der Kennung N528DN am Airbus-Werk in Toulouse (Frankreich)

Foto: Planespotters.net
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Atlanta (USA) – Der Zoll-Hammer von Präsident Trump führt zu massiven Preissteigerungen auf Importe aller Art in die USA. Dies gilt auch für Flugzeuge. Davon besonders betroffen ist die amerikanische Fluggesellschaft Delta Airlines, die im großen Stil auf europäische Airbus-Maschinen setzt.

In den aktuellen Auftragsbüchern der Airline: 69 A220-300, 82 A321neo, sechs A330-900, acht A350-900 und 20 A350-1000 in den Auftragsbüchern.

Delta-CEO Ed Bastian (67) hatte nach Trumps Verkündung sofort ausgeschlossen, Einfuhrzölle zu tragen.

Wenn man damit anfange, für Flugzeuge 20 Prozent mehr zu bezahlen, werde es sehr schwer, die Rechnung aufgehen zu lassen, warnte der Delta-Chef. Im Zweifel wollte die Fluggesellschaft sogar Liefertermine zurückstellen.

Gegen die explodierenden Kosten setzt Delta nun erstmals auf einen Trick – und hebelt die Zölle aus.

Die größte Fluggesellschaft der Welt (32,2 Milliarden Euro Umsatz, 958 Flugzeuge) hat einen brandneuen Langstreckenjet vom Typ Airbus A350-900 (Kennung N528DN, Listenpreis rund 360 Millionen Dollar) am Zoll vorbei in die USA gebracht ( Aero.de berichtete zuerst).

Mit seinem Zoll-Hammer schockte US-Präsident Donald Trump (78) Handelspartner in aller Welt

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Foto: BRENDAN SMIALOWSKI/AFP

Die A350-900 wurde am 3. Mai am Airbus-Werk in Toulouse von Delta Airlines übernommen. Doch anstatt den Flieger auf direktem Weg in die USA zu fliegen, ließ Delta den Jet in 16 Stunden und 28 Minuten über den Nordpol nach Tokio-Narita (Japan) fliegen – und deklarierte ihn dabei als kommerziellen Flug (DL9936). Erst von dort ging es dann in die USA.

Am 3. Mai flog der Airbus mit der Flugnummer DL9936 von Toulouse (Frankreich) nach Tokio-Narita (Japan)

Am 3. Mai flog der Airbus mit der Flugnummer DL9936 von Toulouse (Frankreich) nach Tokio-Narita (Japan)

Foto: Flightradar24

Warum der Trick funktioniert?

Die Trump-Administration definiert neue Jets so: Neue Airbus-Jets sind solche, die „außer für Produktionstests“ oder für die Auslieferung in die USA keine Betriebs- oder Flugstunden haben.

Mit anderen Worten: Wenn ein neues Flugzeug einen Flug zu einem Ziel außerhalb der EU und außer den USA durchführt, gilt es nicht mehr als neues Flugzeug und unterliegt daher nicht den Einfuhrzöllen.

Auch bei europäischen Fluggesellschaften wächst der Widerstand gegen die amerikanische Zollpolitik: Der irische Billigflieger Ryanair ist der größte Kunde des US-Flugzeugherstellers Boeing außerhalb der USA. Noch.

Zwar steht eine 30-Milliarden-Dollar-Bestellung der Fluggesellschaft über 330 Boeing 737 MAX in den Auftragsbüchern. Doch Ryanair -Chef Michael O’Leary droht offen mit einer Stornierung und überlegt, neue Jets bei Airbus oder sogar in China bei COMAC zu bestellen (BILD berichtete ).

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