Weniger Geld nur nach 5 & 9 Stunden : EU will Fluggastrechte massiv einschränken

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Stau auf dem Weg zur Startbahn. Bei Verspätungen soll es nach EU-Plänen weniger Geld geben

Stau auf dem Weg zur Startbahn. Bei Verspätungen soll es nach EU-Plänen weniger Geld geben

Foto: Getty Images
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Brüssel – Seit Anfang des Jahres wird in Brüssel über eine Reform der Fluggastrechte verhandelt, genauer gesagt in der „Ratsarbeitsgruppe Luftverkehr“. Spätestens seit der Sitzung in der vergangenen Woche ist klar: Die EU plant den Mega-Kahlschlag bei den Rechten von Flugreisenden!

Wer sich bisher bei stundenlangen Verspätungen wenigstens über eine angemessene Entschädigung von der Airline freuen konnte, schaut wahrscheinlich schon bald in die Röhre.

Bislang sieht die 21 Jahre alte Fluggastrechteverordnung (EG) Nr. 261/2004 vor: Bei mindestens 3 Stunden Flugverspätung und bei weniger als 1500 Kilometer gibt es bis zu 250 Euro, bei mehr als 1500 Kilometer innerhalb der EU bis zu 400 Euro und bei mehr als 3500 Kilometer außerhalb der EU bis zu 600 Euro Entschädigung.

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Laut Ansicht vieler EU-Mitgliedsstaaten muss diese Reform dringend reformiert werden. Aber nicht etwa zugunsten der Passagiere, sondern zu deren Lasten! Denn Airlines beklagen seit Jahren hohe Kosten durch Entschädigungen – viele europäische Regierungen wollen sie offenbar entlasten.

Der harte Einschnitt, der letzte Woche in Brüssel diskutiert wurde und der von der EU-Kommission wahrscheinlich schon am 5. Juni beschlossen werden soll: Die bisherige 3-Stunden-Regel, bei der es bis zu 600 Euro Entschädigung gibt, soll ersatzlos gestrichen werden.

85 Prozent aller verspäteten Flüge sollen nach EU-Plänen nicht mehr entschädigt werden

85 Prozent aller verspäteten Flüge sollen nach EU-Plänen nicht mehr entschädigt werden

Foto: AFP via Getty Images

Stattdessen ist geplant:

  • Eine feste Ausgleichszahlung von 300 Euro für Flüge unter 3500 Kilometern und 500 Euro für längere Flüge.
  • Außerdem eine Verschiebung der Schwellenwerte für Verspätungen, die entschädigungsberechtigt sind: 5 Stunden für Flüge bis 3500 Kilometer und 9 Stunden bei Flügen über 3500 Kilometern.

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Doch damit nicht genug Verschlechterung: Die Pläne sehen noch weitere Einschnitte zulasten der Passagiere vor: Künftig sollen sogar Streiks, Krankheit der Crew und technische Probleme als „außergewöhnliche Umstände“ gelten – also Gründe, bei denen Airlines nicht zahlen müssen.

Verbraucherschützer haben errechnet, dass damit 85 Prozent aller verspäteten Flüge nicht mehr erstattungsfähig wären.

„Die aktuellen Entwicklungen bzgl. der Revision der Fluggastrechteverordnung sind höchst alarmierend. Was hier in Brüssel vorbereitet wird, ist ein Kniefall vor der Luftfahrtlobby – und das auf dem Rücken von Millionen Reisenden“, sagt Dr. Jan-Frederik Arnold, CEO beim Verbraucherportal Flightright. „Wenn bis zu 85 % der Passagiere künftig keinen Anspruch mehr auf Entschädigung haben, ist das ein massiver Rückschritt für den Verbraucherschutz in Europa.“

Besonders beunruhigend aus seiner Sicht ist, „dass sich Länder wie Deutschland, Frankreich und Dänemark offenbar auf die Seite der Airlines schlagen – oder diesen Wahnsinn zumindest nicht aktiv stoppen.“

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