Paro (Bhutan) – Es kommt äußerst selten vor, dass ein Staatsoberhaupt Pilot ist. Noch seltener ist es, dass dieser bei einem offiziellen Besuch ein Flugzeug steuert. Und extrem selten ist es, dass der Erste Offizier eines Königs die Ehefrau und Königin ist.

Der Staatsbesuch von Thailands König Vajiralongkorn und Königin Suthida in Bhutan war aus zwei Gründen ein ganz besonderer: Zum einen war es ihr erster offizieller Staatsbesuch seit ihrer Thronbesteigung im Jahr 2016. Zum anderen saßen beide selbst am Steuer ihres eigenen Regierungsjets vom Typ Boeing 737-800.

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Die royale Reisegruppe hatte sich für fliegerische Pärchen-Premiere einen der herausforderndsten Airports der Welt ausgesucht: Der Paro International Airport von Bhutan liegt im Tal des Flusses Paro Chhu auf 2235 Metern über dem Meeresspiegel. Rundherum erheben sich die Berge bis auf 5500 Meter. Wegen der extremen Höhenlage können Flugzeuge hier nicht mit voller Ladung starten und landen.

Der Airport kennt keine technischen Hilfsmittel. Es gibt kein Instrumentenlandesystem ILS, die Piloten fliegen immer manuell und auf Sicht. Aufgrund der erforderlichen Spezialausbildung sind weltweit nur etwa 50 Piloten für die Landung auf diesem Flughafen zugelassen.

Darum verbrachte König Vajiralongkorn drei Tage im Simulator und zwei weitere Tage auf einem Militärflughafen, um sich mit allen Abläufen für den Flug und diesem Flughafen vertraut zu machen. Königin Suthida war beim thailändischen Militär Kampfpilotin im Rang eines Generals und hat wie ihr Mann eine Lizenz für die Boeing 737. Außerdem war bei der Landung ein Pilot von Bhutans nationaler Fluggesellschaft Drukair anwesend, der das Königspaar im Cockpit überwachte und unterstützte.

Am Flughafen von Paro warteten Bhutans König Jigme Khesar Namgyel Wangchuck (46) und Königin Jetsun Pema (34) auf ihren hohen Besuch. Doch die mussten sich nach der Landung noch etwas in Geduld üben: „Entschuldigen Sie, König von Bhutan“, funkte König Maha Vajiralongkorn, „ich brauche nur ein paar Minuten, um einige Checklisten durchzugehen und mich umzuziehen, und dann komme ich vorbei und sage Hallo.“

Am Ende ihres viertägigen Staatsbesuchs, bei dem sich besonders die beiden Königinnen hervorragend verstanden und sich mit Küsschen verabschiedeten, steuerte das thailändische Königspaar ihre Boeing knapp vier Stunden lang wieder selbst und sicher durch die Berge des Himalaya nach Hause.