Gefährlicher Trend zur Selbstoptimierung : Immer mehr Mädchen haben Essstörungen

Essstörungen: Unter den 18- bis 24-jährigen Frauen stellte die KKH einen Anstieg um 25,1 Prozent fest, insgesamt stieg die Zahl der betroffenen Frauen um 10,4 Prozent

Essstörungen: Unter den 18- bis 24-jährigen Frauen stellte die KKH einen Anstieg um 25,1 Prozent fest, insgesamt stieg die Zahl der Betroffenen um 10,4 Prozent

Foto: picture alliance / photothek
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Dem Drang zum vermeintlich perfekten Körper kann man insbesondere auf Social Media nur schwer entgehen. Das Ideal: oft unerreichbar. Besonders für Mädchen ist deshalb das Risiko für Essstörungen wie Magersucht immer höher.

Speziell der Trend zur Selbstoptimierung in den sozialen Medien führt zu massiv steigenden Zahlen von Essstörungen. Besonders unter 12- bis 17-jährigen Mädchen geht die Zahl der Fälle von Magersucht , Bulimie und „Binge Eating “ massiv in die Höhe. Laut KKH Kaufmännische Krankenkasse stieg sie vom Vor-Corona-Jahr bis 2023 um fast 50 Prozent!

► Die Flut an Fotos und Videos zur Selbstoptimierung können besonders bei Jüngeren zu geringerem Selbstwert und psychischen Erkrankungen führen, warnte die Kasse.

„In einer Lebensphase, in der die eigene Identität noch nicht gefestigt und das Selbstwertgefühl oft nur schwach ausgeprägt ist, können solche übersteigerten Ansprüche an das eigene Aussehen zu einer großen Belastung werden“, sagt die KKH-Psychologin Franziska Klemm gegenüber der Deutschen Presseagentur.

Sie warnt: „Je intensiver die Nutzung sozialer Medien ist, desto größer ist auch das Risiko für eine Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und damit verbundene Essstörungen .“

Für die Untersuchung wertete die Krankenkasse Daten aus den Jahren 2019 bis 2023 aus. Basis seien rund 1,66 Millionen KKH-Versicherte im Jahr 2023, darunter rund 90.300 Mädchen und Jungen im Alter von 12 bis 17 Jahren.

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Besonders Mädchen verglichen sich häufiger in sozialen Medien und verspürten einen höheren Druck, Schönheitsidealen zu entsprechen. Außerdem sei vielen nicht bewusst, dass das Leben auf Social Media in der Regel inszeniert sei.

► Laut Hochrechnung der Versicherung hatten 2023 fast 460.000 Menschen in Deutschland eine diagnostizierte Essstörung – 7,5 Prozent davon waren Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren.

Das Problem: „Aufklärung allein hilft da nicht“, betont Klemm. Wirksamer sei es, ein positives Selbstbild zu fördern und den kritischen Umgang mit Schönheitsidealen zu stärken: „Das alles schützt nachweislich vor der Entwicklung einer Essstörung.“

Eine Strategie sei ein sensiblerer Umgang mit sozialen Netzwerken – also: weniger Zeit damit verbringen und Social-Media-Pausen einlegen.

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