
Wegen Abtreibungsverbot : Hirntote Schwangere seit drei Monaten zwangsbeatmet

Die Klinik, in der die tote Schwangere nicht sterben darf
Seit drei Monaten liegt Adriana Smith in einem Krankenhausbett in Georgia. Ihr Körper wird künstlich beatmet, ihre Organe funktionieren nur noch durch Maschinen. Doch Adriana ist längst nicht mehr bei Bewusstsein – sie ist hirntot. Ihr Herz schlägt nicht aus eigenem Antrieb, Geräte halten ihren Körper am Leben. Warum? Weil sie schwanger ist – und nicht sterben darf!
Das verbietet ihr das harte Anti-Abtreibungsgesetz im Bundesstaat Georgia in den USA !
Die Klinik beruft sich auf das sogenannte „Herzschlag-Gesetz“, das Schwangerschaftsabbrüche ab dem ersten messbaren Herzschlag des Fötus verbietet – in der Regel ab der sechsten Woche. Adriana war in der Neunten. Und so entschieden Ärzte, ihren leblosen Körper künstlich am Leben zu erhalten, aus Angst, gegen das Gesetz zu verstoßen.
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▶︎ Ihre Familie wurde weder gefragt noch hätte sie entscheiden dürfen. „Ich sage nicht, dass wir uns für einen Abbruch entschieden hätten“, erklärt ihre Mutter April Newkirk. „Ich sage nur: Wir hätten die Wahl haben sollen.“
Adriana Smith, eine Krankenpflegerin und Mutter eines Sohnes, hatte nach Angaben ihrer Mutter im Februar starke Kopfschmerzen bekommen. Sie ging ins Krankenhaus , wurde aber mit einem Rezept für Medikamente wieder nach Hause geschickt. Am nächsten Morgen wurde sie mit mehreren Blutgerinnseln im Gehirn ins Krankenhaus eingeliefert, die Ärzte erklärten sie für hirntot.
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Für ihre Mutter April Newkirk ein Albtraum ohne Ende. Ihre Tochter lebt nur noch durch Schläuche und dennoch durfte die Familie keine Entscheidung über Adrianas Schicksal treffen. „Diese Entscheidung hätte uns überlassen werden sollen“, sagte sie unter Tränen dem Lokalsender „WXIA-TV“. „Aber sie haben sie uns genommen.“
Ihren Angaben zufolge sind sich die Ärzte gar nicht sicher, ob die Schwangerschaft komplikationslos verläuft und bis zur Geburt des Babys aufrechterhalten werden kann.
Die Professorin Katie Watson von der Northwestern University, die sich auf Ethik und Reproduktionsmedizin spezialisiert hat, sagte am Freitag der Nachrichtenagentur AFP, das strenge Abtreibungsgesetz in Georgia sei auf einen Fall wie den von Smith gar nicht anwendbar. Es sei durch das Gesetz nicht untersagt, „einer hirntoten Person das Beatmungsgerät abzustellen“ – „selbst wenn die Person zum Zeitpunkt ihres Todes schwanger ist“. Wenn die Angaben der Familie zutreffend seien, habe das Krankenhaus das Abtreibungsgesetz „falsch interpretiert“, sagte Watson.
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Politikerinnen der oppositionellen Demokraten und Abtreibungsbefürworter reagierten empört. Jeder Mensch müsse frei entscheiden können, „was das Beste für seine Familie, seine Zukunft und sein Leben ist“, erklärte die demokratische Kongressabgeordnete Nikema Williams aus Georgia. Sie warf US-Präsident Donald Trump und dem republikanischen Gouverneur von Georgia, Brian Kemp, vor, den Menschen „unvorstellbares Leid zuzufügen“.