
Tausende Menschen betroffen : Heftige Überschwemmungen in Argentinien

Ein Feuerwehrmann zieht an einem Seil, um ein Boot mit Bewohnern über eine überschwemmte Straße in Campana zu gleiten
Buenos Aires – Heftige Regenfälle in Argentinien: Tausende Menschen sind betroffen, die Lage ist kritisch. In der Provinz Buenos Aires hat der Gouverneur Axel Kicillof die Überschwemmungen als ernst bezeichnet.
Und es soll noch schlimmer werden: Weitere Unwetter und eine Kaltfront werden am Wochenende erwartet, wie er Journalisten mitteilte. Fernsehbilder zeigen dramatische Szenen: Menschen werden mit Booten aus ihren Häusern evakuiert.
Mindestens 3700 Menschen wurden in Sicherheit gebracht, berichtet die Zeitung „La Nación“ unter Berufung auf die nationale Notfallbehörde. Trotz drei Tagen Dauerregen gibt es bisher keine Todesopfer, sagte der örtliche Sicherheitsminister Javier Alonso. Ganze Landstriche stehen unter Wasser.

Die heftigen Regenfälle haben ganze Viertel überflutet

Eine Frau trägt einen Hund auf einer überfluteten Straße in Campana
Gouverneur Kicillof warnte die Bürger, sich von den am stärksten betroffenen Gebieten fernzuhalten. „Das war absolut außergewöhnlich“, sagte er. Die Regenfälle seien vergleichbar mit den Überschwemmungen in La Plata 2013.
In Buenos Aires Stadt sind mehr als 2300 Beamte im Einsatz, um die Lage zu kontrollieren. Dort sind seit Freitag über 170 Millimeter Regen niedergegangen, was fast einer Verdoppelung des Durchschnittswerts für Mai entspricht. Nach Angaben der Stadtverwaltung wurden nur „geringfügige Zwischenfälle“ gemeldet.
Besonders dramatisch: Dutzende Kinder, die von Schulreisen nach Buenos Aires zurückkehrten, saßen laut dem Nachrichtenportal „Infobae“ in drei Schulbussen auf einer Landstraße fest.
„Sie sitzen seit zwölf Stunden fest. Sie haben immer weniger Vorräte, ihnen geht das Wasser aus“, berichtete die Mutter eines zwölfjährigen Mädchens.
Ein Bus mit 44 Passagieren, darunter viele Kinder, blieb die ganze Nacht bis zum Samstagmorgen (Ortszeit) im Wasser stecken. „Das ist wie ein Meer“, sagte der Fahrer dem Fernsehsender TN.
Schließlich wurden die Menschen von der Feuerwehr mit Jetskis und Booten gerettet, wie Fernsehbilder zeigten. Besonders betroffen waren die Städte Campana, Zárate und Salto.