
Luxus-Marke meldet Insolvenz an : Deutscher Autohersteller Isdera pleite

Der Isdera Commendatore GT ist ein E-Sportwagen und das jüngste und wohl letzte Modell der deutschen Automarke
Saarbrücken – Nach mehr als 40 Jahren rutscht eine deutsche Edel-Schmiede in die Insolvenz. Die Luxus-Autos von Isdera gab es immer nur in kleinen Auflagen, für echte Liebhaber und Sammler. Jetzt droht der exklusiven Kult-Marke das Aus.
Isdera steht für „Ingenieurbüro für Styling, Design und Racing“. Die Automarke wurde 1982 von Ebert Schulz, einem Entwickler bei Porsche, in Leonberg ins Leben gerufen, hat ihren Sitz inzwischen in St. Ingbert (Saarland).
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Am 11. April meldete das Unternehmen beim Amtsgericht Saarbrücken Insolvenz an. Vorläufiger Insolvenzverwalter ist der erfahrene Rechtsanwalt Thomas Becker von der Kanzlei Thimmel und Partner.

Das Firmenlogo von Isdera ziert ein schwarzer Adler auf hellblauem Grund
Eigenen Angaben zufolge steht die Isdera AG für richtungsweisendes Design, erstklassige Ingenieurskunst, bahnbrechende Entwicklungen und hochwertige Handwerkskunst. Sie hat legendäre Autos wie den Imperator 108i, den Commendatore 112i und den Commendatore GT geschaffen.
Der Imperator, von dem nur 30 Exemplare produziert wurden, soll es auf bis zu 310 km/h geschafft haben, so die „ WirtschaftsWoche “. Demnach dienten modifizierte Mercedes-Motoren mit acht Zylindern und bis zu 410 PS als Antrieb.

Der Isdera Autobahnkurier 116i ist ein im Jahr 2006 als Einzelstück gebauter 2+2-sitziger Sportwagen
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Nachdem der Ruhm des Autoherstellers in den späten 1980er-Jahren langsam verblasst war, brachte Isdera 1993 den 112i auf den Markt – wieder mit Motor von Mercedes, diesmal aber mit zwölf Zylindern und 620 PS.
Je nach Modell und Ausstattung kostete eines der Luxus-Autos 200.000 bis 800.000 D-Mark. Verdient habe er daran trotzdem nichts, sagte der Firmen-Gründer vor ein paar Jahren der „WirtschaftsWoche“: „Es war die reine Leidenschaft.“
Auf Auktionen erzielten die Autos von Isdera schon Preise von mehr als einer Million Euro. So wurde ein Commendatore 112i im Jahr 2021 für 1,2 Millionen Euro versteigert.
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2016 verkaufte Schulz sein Unternehmen an die Sinfonia Automotive AG. Diese entwickelte gemeinsam mit chinesischen Partnern den elektronischen Sportwagen Commendatore GT. Doch der Erfolg blieb aus, und es wurde ruhig um Isdera.
Wie viele Mitarbeiter von der Pleite betroffen sind und wie es in den kommenden Monaten weitergeht, ist unklar. Das Unternehmen und der Insolvenzverwalter waren für BILD bislang nicht erreichbar.