Im Cockpit kollabiert : Lufthansa-Airbus flog 10 Minuten ohne Pilot

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Ein Lufthansa-Airbus wie dieser (Archivbild) musste vor zehn Monaten außerplanmäßig in Sevilla landen

Dieser Lufthansa-Airbus (Archivbild) musste im Februar 2024 außerplanmäßig in Madrid landen

Foto: mauritius images / Christoph Lischetzki / Alamy / Alamy Stock Photos

Frankfurt/Madrid – Eine Lufthansa-Maschine landet auf dem Weg von Frankfurt nach Sevilla wegen eines medizinischen Notfalls in Madrid. Wie dramatisch die Situation in 10.700 Metern Höhe war, zeigt der Abschlussbericht der spanische Flugunfalluntersuchung CIAIAC, der jetzt veröffentlicht wurde.

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Am 17. Februar 2024 startete der Lufthansa-Airbus A321 von Frankfurt/Main Richtung Sevilla (Spanien ), an Bord 199 Passagiere und sechs Besatzungsmitglieder. Um 10.31 Uhr verließ der Kapitän das Cockpit, um auf die Toilette zu gehen. Der Bericht sagt: „Der Co-Pilot wirkte zu diesem Zeitpunkt laut Aussage des Kapitäns fit und aufmerksam.“

Das Cockpit des Airbus A321 (Archivbild)

Das Cockpit des Airbus A321 (Archivbild)

Foto: Getty Images

Doch nur Sekunden später verzeichnete der Voice-Recorder „verdächtige Geräusche“. Der Co-Pilot (38) war offenbar nach einem Krampfanfall zusammengebrochen! Das System zeichnete verstärkten Druck auf Pedale auf, die Aktivierung von diversen Schaltern im System, eine leichte Richtungsänderung – vermutlich durch den Körper des bewusstlosen Mannes verursacht. Zum Glück war der Auto-Pilot die ganze Zeit in Betrieb, brachte den Flieger wieder auf Kurs.

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Als der Kapitän acht Minuten später wieder ins Cockpit will, ging die Tür nicht auf. Die Sicherheitstür ist laut Bericht immer verschlossen. Wer hinein will, muss einen Zugangs-Code eingeben: „Durch Eingabe dieses Codes wird ein akustisches Signal ausgelöst, um die Piloten über die Aufforderung zum Betreten des Flugdecks zu informieren.“ Das muss die Crew dann genehmigen, die Tür über einen Schalter entriegeln.

Am Flughafen Madrid-Barajas musste die Maschine außerplanmäßig landen

Am Flughafen Madrid-Barajas musste die Maschine außerplanmäßig landen

Foto: LOT

Doch der Co-Pilot war ohnmächtig! Fünfmal versuchte der Lufthansa -Kapitän, ins Cockpit zu gelangen. Um 10.42 Uhr leitete die Crew ein Notfall-Verfahren ein. Da war der Mann am Steuer offenbar wieder zu sich gekommen: „Er öffnete die Flugdecktür manuell von innen.“

Der Kommandant des Flugzeugs übernahm das Steuer, entschied sich zu einer Notfall-Landung am Flughafen Madrid, da der Co-Pilot „blass war, schwitzte und sich seltsam bewegte.“ Ein Arzt an Bord kümmerte sich um den Mann, bis Rettungskräfte am Flughafen den Patienten übernahmen.

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Laut Bericht war die „plötzliche und schwere Handlungsunfähigkeit das Symptom einer neurologischen Erkrankung, die weder vom Betroffenen selbst noch bei den flugmedizinischen Untersuchungen festgestellt worden“ war.

Der Bericht kommt zu dem Schluss, „dass es von Vorteil ist, wenn eine weitere autorisierte Person anwesend ist (…) wenn einer der beiden Piloten sie (die Kabine, Anm. d. Red.) aus Gründen verlässt.“

Laut der spanischen Behörde empfahl die europäische Luftsicherheitsagentur EASA bereits im März 2015 nach dem Germanwings-Absturz Fluggesellschaften, die Betriebssicherheit neu zu bewerten und regte die Anwesenheit von immer zwei autorisierten Personen im Cockpit an. Diese Forderung erneuerte die CIAIAC nun.

Korrektur: In einer früheren Version des Artikels haben wir in der Bildunterschrift geschrieben, dass das Flugzeug außerplanmäßig in Sevilla landete. Richtig ist aber, dass der Airbus in Madrid notlanden musste. Wir haben den Fehler korrigiert und bitten, diesen zu entschuldigen.

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