SEK-Einsatz in NRW : Soko „Cash“ führt Betrüger-Boss ab

Polizisten führen in Lünen einen Verdächtigen (21) ab

Polizisten führen in Lünen einen Verdächtigen (21) ab

Foto: Max Lametz

Lünen – Polizisten führen einen jungen Mann in Jogginghose ab, über seinen Kopf haben sie eine rote Daunenjacke gelegt. Es ist Mert Y. – der 21-Jährige aus Lünen soll einer der führenden Köpfe einer Gruppe von Trickbetrügern sein!

Getarnt als Mitarbeiter von Banken soll die Bande hunderte Mails verschickt haben. Die Kunden wurden darin aufgefordert: „Aktualisieren Sie ihr Push-Tan-Verfahren“. Wer gutgläubig auf den mitgeschickten Link klickt, ist schon in die Falle geraten. Er landet auf der Internetseite der Betrüger!

Schwer bewaffnete SEK-Beamte hatten die Wohnung in Lünen um 6 Uhr gestürmt.

Schwer bewaffnete SEK-Beamte hatten die Wohnung in Lünen um 6 Uhr gestürmt.

Foto: Max Lametz

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Henner Kruse (53) von der Staatsanwaltschaft Dortmund : „Auf der seriös wirkenden Homepage wird man dazu aufgefordert, seine tatsächlichen Zugangsdaten zu seinem Online-Banking einzugeben. Im Besitz der echten Bankdaten loggen sich die Täter anschließend auf dem Konto des Geschädigten ein.“

Mit einem Anruf besorgt sich ein vermeintlicher Bank-Mitarbeiter noch eine Transaktionsnummer vom Opfer – und schon können die Betrüger Geld abheben und online einkaufen.

Ein Polizist mit einer sichergestellten Machete

Ein Polizist mit einer sichergestellten Machete

Foto: Max Lametz

Das fiese Geschäft schien zu florieren: zwar werden dem Mann aus Lünen und zwei Komplizen (24 aus Essen, 26 aus Bergkamen) derzeit nur neun Taten zur Last gelegt, die Ermittler der Ermittlungsgruppe „Cash“ der Polizei Dortmund fürchten aber, dass sie noch weitere Delikte aufdecken.

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Derzeit gehen die Kommissare nach BILD-Informationen von einem Schaden in Höhe von einer Viertelmillion Euro aus. Damit lebten die Betrüger wohl auf großem Fuß: Mert Y. fuhr eine schicke, graue Mercedes-Limousine und unterstützte seine Eltern – dabei hat er selbst eigentlich keine Arbeit.

Die Ermittler stellten auch den Wagen des Verdächtigen aus Lünen sicher – er ist offiziell arbeitslos

Die Ermittler stellten auch den Wagen des Verdächtigen aus Lünen sicher – er ist offiziell arbeitslos

Foto: Max Lametz

Neben dem noblen AMG stellten die Ermittler bei der Razzia am Donnerstagmorgen noch viel mehr sicher: einen Porsche, zwei Edel-Uhren, über 100.000 Euro Bargeld, Falschgeld, 53 Mobiltelefone, fünf Laptops, Gutscheinkarten im vierstelligen Wert, vier Schreckschuss-Waffen und eine Geldzählmaschine.

Vor der Polizei liegt noch eine Menge Arbeit: „Die Ermittlungen gehen jetzt weiter. Wir müssen zum Beispiel die sichergestellten Datenträger auswerten.“

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