Kiloweise Metallspäne in den Antrieb gekippt : Sabotageverdacht an deutschem Kriegsschiff

Die Korvette „Emden“ liegt am Kai auf dem Werftgelände von Blohm + Voss im Hamburger Hafen

Die Korvette Emden liegt am Kai auf dem Werftgelände von Blohm + Voss im Hamburger Hafen

Foto: picture alliance/dpa

Hamburg – Noch ist die Korvette Emden nicht im Dienst der Marine, da wurde das neu gebaute Kriegsschiff offenbar schon Ziel eines Sabotageaktes!

Verübt wurde der mutmaßliche Manipulationsversuch auf der 89 Meter langen Korvette Anfang Januar auf der Traditionswerft Blohm + Voss in Hamburg . Danach sollen Unbekannte mehrere Kilogramm Metallspäne in den Antrieb des neuen Kriegsschiffs gekippt haben.

Nur durch eine Kontrolle an Bord vor der ersten Ausfahrt des Schiffes Mitte Januar durch den Nord-Ostseekanal in Richtung Kiel wurde der Vorfall entdeckt. Unentdeckt hätte dies zu erheblichen Schäden an der Maschine geführt und die Auslieferung an die Marine deutlich verzögert.

Über diesen mutmaßlichen Manipulationsversuch, und dass das Schiff ins Visier von Saboteuren geraten sein könnte, berichten WDR, NDR und Süddeutsche Zeitung.

Im Mai 2024 wurde die Korvette auf den Namen „Emden“ getauft

Im Mai 2024 wurde die Korvette auf den Namen Emden getauft

Foto: picture alliance/dpa

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Angesprochen auf den Vorfall, bestätigte der Inspekteur der Marine, Jan Christian Kaack, (62) bei den Navy Talks in Berlin , dass es „auf mehr als einer Einheit Zerstörung, also Sabotage“ gebe. Den Vorfall aus Hamburg bestätigte der Inspekteur explizit nicht, da die Emden noch nicht Teil der Marine ist.

Von Seiten der Werft Blohm + Voss gab es zu dem mutmaßlichen Sabotageakt keine Auskünfte. Nach Recherchen von WDR, NDR und SZ soll das Landeskriminalamt Hamburg eingeschaltet worden sein.

Inspekteur der Marine, Jan Christian Kaack (62) bei den „Navy Talks“ in Berlin

Inspekteur der Marine Jan Christian Kaack (62) bei den „Navy Talks“ in Berlin

Foto: Hannes P. Albert/dpa

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Kaack sagte, neben Sabotageversuchen an Marine-Schiffen gebe es von Land und See Fälle von Eindringen in Marine-Stützpunkte und „Anbahnungsversuche“ bei Soldaten in Uniform auf dem Weg nach Hause.

„Unsere Bewertung: Man testet uns. Man versucht, unsere Gesellschaft zu verunsichern, gesamtstaatlich und im Bündnis. Und man schafft womöglich die Grundlage für spätere aktive militärische Aktivitäten“, sagte der Vizeadmiral weiter.

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Die Korvette wurde Anfang Mai 2024 bei der Werft Blohm + Voss auf den Namen Emden getauft und machte vier Jahre nach der Kiellegung Mitte Januar 2025 ihre erste längere Probefahrt. Sie gehört zu insgesamt fünf neuen Korvetten der Klasse 130, die zum Preis von zwei Milliarden Euro von der Bundeswehr 2017 bestellt wurden.

Die Schiffe sollen im Rostocker Marine-Stützpunkt Hohe Düne bei Warnemünde stationiert und in Kiel technisch betreut werden. Sie sollen zur Seeraumüberwachung eingesetzt werden und die Präsenz in der Ostsee erhöhen.

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