Ständig neue Sichtungen : Wo die Wale in Ostsee und Nordsee plötzlich herkommen

Buckelwale sind sehr geräuschempfindliche Tiere

Buckelwale sind sehr geräuschempfindlich. In Ost- und Nordsee sind sie nicht heimisch

Foto: Getty Images

Ahrenshoop (Mecklenburg-Vorpommern) – Was ist bloß mit den Walen los? Immer wieder tauchen sie plötzlich in der Ostsee auf, 3 Kadaver wurden schon an der Nordsee angespült. Dabei sind die Tiere hier nicht heimisch – der Weg zu uns ist oft ihr Todesurteil.

Experten rätseln nun, um wie viele Wale es sich handelt oder ob womöglich ein und derselbe auch an mehreren Orten gesehen wurde. Auffällig: Die Meeresriesen schwimmen nur wenige 100 Meter von der Küste entfernt. Normalerweise kommen sie selten so nah.

Am Wochenende wurde schon wieder ein toter Buckelwal an der deutschen Küste angespült

Am Wochenende wurde schon wieder ein toter Buckelwal an der deutschen Küste angespült

Foto: Facebook/Nationalpark Wattenmeer

Am Samstagmorgen wurde ein verendeter Wal am Strand von St. Peter-Ording (Schleswig-Holstein) entdeckt. Zuvor waren bereits in der Nordsee ein toter Wal auf der Insel Sylt angespült und ein Kadaver auf Wangerooge gefunden worden.

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Feuerwehrleute haben erst am Donnerstag einen Buckelwal nur etwa 800 Meter vor Ahrenshoop (Mecklenburg-Vorpommern) in der Ostsee gesehen. Eine Fontäne schoss plötzlich vor ihrem Boot aus dem Wasser.

Feuerwehrleute filmten den Buckelwal in der Ostsee von ihrem Boot aus vor Ahrenshoop

Feuerwehrleute filmten den Buckelwal in der Ostsee von ihrem Boot aus vor Ahrenshoop

Foto: NonstopNews

„Der tauchte nah bei uns auf“, sagte der stellvertretende Wehrführer Richard Crohn in der „Ostsee-Zeitung“. Und: „So einen großen Wal habe ich in der Ostsee noch nie gesehen.“

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Die Handyaufnahmen wurden schließlich dem Deutschen Meeresmuseum in Stralsund übergeben. Dort bestätigte man, dass es sich um einen Buckelwal handelt.

Dieser Wal tauchte kürzlich vor der Kulisse von Travemünde auf

Dieser Wal tauchte kürzlich vor Travemünde in der Ostsee auf

Foto: Facebook @André Vázquez

Seit Jahresbeginn wurden immer wieder Wale in der Ostsee gesehen , zuletzt vor wenigen Tagen bei Travemünde, davor nahe Hiddensee. Die Experten sind anhand der Bilder sicher, dass sich die Rückenflosse von 2 der Tiere zumindest unterscheiden. Heißt: Es sind mehrere Wale bei uns.

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Oftmals verirren sich unerfahrene Jungtiere im Meer , wenn sie auf Nahrungssuche sind. Manche Tiere sind einfach neugierig und kurz zu Besuch. „Bisher ist unbekannt, wie sich Wale genau orientieren. Klar ist nur: Wenn sie in die Nordsee gelangen, haben sie sich bereits nördlich von Großbritannien verschwommen“, erklärte die Umweltorganisation Greenpeace.

Einer der Hauptgründe: Es ist ihnen zu laut! „Unter Wasser herrscht großer Lärm durch die zahlreichen Öl- und Gasplattformen. Seismische Bodenuntersuchungen sind so laut, dass sie die Hörorgane und damit den Orientierungssinn der Wale schädigen können“, so die Naturschützer.

Aber auch durch die Geräusche von Schiffsmotoren und Umweltverschmutzungen ändern die Tiere ihren Kurs. Einmal in der Nordsee gelandet, wird es schwer zu überleben: Durch die einsetzende Ebbe besteht ein hohes Risiko zu stranden. In Nord- und Ostsee zählen lediglich die deutlich kleineren Schweinswale zu den Dauerbewohnern.

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Quelle: Bernd Zimmermann
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