Hausmeister kämpft gegen das Chaos : Ich hole jeden Tag mindestens 10 Einkaufswagen aus dem Haus

Hausmeister Kai Röder (63) holte über 10 Wagen jeden Tag aus den Häusern

Hausmeister Kai Röder (63) holt jeden Tag Wagen aus den Häusern

Foto: Henning Schaffner

Lübeck (Schleswig-Holstein) – Wer macht denn so etwas? Mehrere Hundert Einkaufswagen stehen vor einer Hochhaussiedlung am westlichen Stadtrand von Lübeck. Die Wagen wurden aus den umliegenden Supermärkten mitgenommen und nicht wieder zurückgebracht.

Man sie überall. Aus einem schmalen Gang der 11. Etage holt Röder einen Einkaufswagen

Man findet sie überall. Aus einem schmalen Gang der 11. Etage holt Röder einen Einkaufswagen

Foto: Henning Schaffner

Hausmeister Kai Röder arbeitet seit sieben Jahren in der Hochhaussiedlung im Stadtteil Buntekuh in Lübeck . Er kann mit den Leuten. Wenn er vor dem Hochhaus steht, grüßen die Anwohner und halten einen Schnack. Er ist der Mann für alle Fälle, repariert und montiert alles, wenn es nötig ist. Aber eine Aufgabe ärgert ihn: Immer wieder muss er Einkaufswagen aus den Gängen seiner Hochhäuser holen. Mindestens zehn findet er täglich und sortiert sie nach den verschiedenen WillBet App herunterladen – Android & iOS Version verfügbarSupermärkten .

Bei Feuer können die Wagen gefährliche Hindernisse sein

Bei Feuer können die Wagen gefährliche Hindernisse sein

Foto: Holger Kröger

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„Die Anwohner sind zu faul zum Schleppen und stellen die Dinger vor der Haustür ab“, sagt Röder. „Das mit den Einkaufswagen im Flur ist gefährlich. Hier kommt die Feuerwehr im Zweifelsfall nicht durch. Aber das verstehen die Leute nicht.“

Schon bei seinem Dienstbeginn gab es diesen Einkaufswagen-Irrsinn . Der Hausmeister hat sich früher mal an die Supermärkte gewandt und das Problem erklärt. „Gelegentlich kamen sie vorbei und haben die Karren abgeholt. Aber viel zu selten“, sagt der Hausmeister.

Mehrere Hunderte Einkaufswagen stehen in der Umgebung der Hochhäuser

Hunderte Einkaufswagen stehen in der Umgebung der Hochhäuser

Foto: Henning Schaffner

Der 53-Jährige meint, dass die Discounter viel härter durchgreifen müssten. Zwar gibt es bei den Supermärkten Hinweisschilder, dass die Mitnahme als Diebstahl geahndet wird. Doch juristisch gesehen ist das Mitnehmen und Abstellen des Wagens nicht mal strafbar, solange man sie nicht für sich behält.

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Der Anwohner Roland bringt im Gegensatz zu anderen seinen Wagen immer wieder zurück

Der Anwohner Roland N. bringt im Gegensatz zu anderen seinen Wagen immer wieder zurück

Foto: Holger Kröger

Das weiß auch Anwohner Roland N. Er kommt vom Supermarkt und hat seinen Wagen voll gepackt mit Kartoffeln und Eiern. Roland fährt mit dem Fahrstuhl und dem Einkaufswagen in die vierte Etage bis vor seine Haustür. „Ich bringe den Wagen auf jeden Fall zurück. Und nehme auch wieder andere mit. Das mache ich immer so“, sagt Roland.

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Manchmal nehmen Anwohner die leeren Wagen auch wieder mit zum Supermarkt, um damit erneut einzukaufen. Andere fahren mit dem Auto vor und nutzen die abgestellten Wagen dann für den Transport zwischen Straße und Haustür. Das Ganze ist ein eingespieltes System.

Hausmeister Röder hat dem wenig entgegenzusetzen. Er sagt resigniert: „Es ist ein Kampf gegen Windmühlen“

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