Ein Debüt zum Vergessen ...

Jens Lehmann, langjähriger Bundesliga-Torhüter für Schalke, Dortmund und Stuttgart, spielte erstmals mit beim Hongkong Soccer Seven. Einem Einladungs-Turnier für vornehmlich englische U21-Teams und asiatische Profi-Mannschaften.

Neben dem Hauptturnier gibt es den sogenannten Masters Cup, bei dem acht mit Ex-Profis gespickte Teams gegeneinander antreten. In diesem Jahr unter anderem dabei: Kevin Kuranyi (43/ehemals Schalke, Stuttgart, Hoffenheim) und Jens Lehmann.

Der ehemalige Nationalkeeper (61 Länderspiele) hütet das Tor der Yau Yee League All Stars – und fliegt im ersten Gruppenspiel am Freitag mit glatt Rot vom Platz.

Die 6. Minute im Spiel gegen die Hongkong FC Masters: Lehmann verschätzt sich bei einem langen Ball, HKFC-Stürmer Jean Maciel spitzelt den Ball am deutschen Schlussmann vorbei. Der weiß sich nur mit einem Foul zu helfen, reißt seinen Gegner am Hals zu Boden. Ein astreiner Kung-Fu-Move – und ein klarer Platzverweis.

Lehmann kann’s nicht fassen, schaut den Schiedsrichter entsetzt an und diskutiert minutenlang. Doch die Entscheidung hat Bestand. Ex-Stürmer Felix Luz (43/unter anderem St. Pauli, Saarbrücken) geht in den Kasten.

Er kann den Rückstand per Elfmeter nicht verhindern (der Ire Fiachra McArdle verwandelt). In der zweiten Halbzeit legt Luis Boa Morte (englischer Meister mit dem FC Arsenal) noch das 2:0 nach.

In den anderen beiden Gruppenspielen kommen Lehmanns Yau Yee League All Stars nicht über ein 1:1 gegen den Wallsend Boys Club HK hinaus, verlieren zum Abschluss 0:1 gegen Ampcontrol Discovery Bay. In der Gruppe belegen Lehmann und Kuranyi den letzten Platz.

Lehmann flog in seiner langen Profi-Karriere (790 Profi-Spiele) insgesamt siebenmal vom Platz. Am bittersten wohl sein Platzverweis im Champions-League-Finale 2006 zwischen Arsenal und dem FC Barcelona.

Damals sah Gunners-Keeper Lehmann in der 18. Minute Rot für eine Notbremse, Arsenal verlor 1:2. Den Platzverweis in Hongkong dürfte Lehmann einfacher verkraftet haben ...