
VAR nimmt vier Mainz-Tore zurück : Mainz in Europa, Xabi-Serie gehalten

Patrik Schick (29/r.) dreht mit seinem Doppelpack das Spiel. Der Tscheche steht am Ende bei 21 Saisontoren
34 Auswärtsspiele in der Bundesliga, null Niederlagen – Leverkusen ist in der Fremde einfach unschlagbar, seit zwei Jahren, Bundesliga-Rekord. In Mainz spielt die Werkself 2:2, trotz gruseliger 1. Halbzeit.
Mainz will nach Europa – und so spielen sie auch. Nebel (7. Minute) vergibt direkt eine hundertprozentige Chance auf die Führung.
Das erste offensive Lebenszeichen der Leverkusener kommt durch Wirtz (11.), aber sein Schuss aus 14 Metern wird abgeblockt. Das war es dann aber auch.
Mainz im Pech!
Mainz bleibt die aktivere Mannschaft. Doch den Mainzern werden gleich drei Treffer aberkannt. Die Tore von Amiri (15.) und Lee (30.) werden wegen Abseits zurückgenommen, bei Hanche-Olsens (32.) Tor soll ein Foulspiel an Bayer-Keeper Hradecky vorgelegen haben.
Aller guten Dinge in Mainz sind vier!
▶︎ 35. Minute: Im 4. Versuch ist der Ball endlich drin. Caci spielt den Ball Nebel in den Lauf. Sein Schuss wird von Tah – in seinem letzten Spiel für Leverkusen – unglücklich abgefälscht.
„Wir spielen nur für uns“, sagt Bayer-Trainer Xabi Alonso (43) noch vor dem Anpfiff bei „Sky“. Davon ist in der 1. Halbzeit nichts zu sehen. Ganz schwacher Bayer-Auftritt.
Leverkusen hat sogar noch Glück, dass Amiri (45.+2) nicht noch vor der Pause auf 2:0 erhöht, als er alleine vor dem Tor Hradecky anschießt.
Bayer-Geschäftsführer Simon Rolfes: „Die erste Halbzeit war unterirdisch, energielos und insgesamt überhaupt nicht zufriedenstellend.“
Es kommt, wie es kommen muss. Hanche-Olsen reißt im Strafraum Schick zu Boden. Elfmeter, auch wenn Trainer Bo Henriksen an der Seitenlinie wütet. Schick (50.) verwandelt sicher. Es ist der erste Schuss aufs Tor der Leverkusener.
Es kommt noch dicker. Garcia flankt punktgenau auf Schick (54.) und der Tscheche schnürt den Doppelpack. Spiel gedreht. Ein irres Spiel.
▶︎ 63. Minute: Elfer für Mainz. Arthur trifft Lee im Strafraum. Nationalspieler Burkardt cool, sein 18. Saisontore – Bundesliga-Rekord für einen Mainzer.
Leverkusen bemüht sich in den letzten 20 Minuten das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Doch das geht beinahe schief. Tah (83.) foult als letzter Mann Nebel, hält den Mainzer leicht am Arm. Schiedsrichter Reichel (BamS-Note 6) gibt nur Gelb.
▶︎ 90.+4 Minute: Das gibt es doch nicht! Bell fällt der Ball nach einer Ecke vor die Füße und der Ur-Mainzer nagelt die Kugel unter die Latte. Aber Bell ist mit der Hand am Ball. Ein irrer Schlusspunkt für ein irres Spiel.
VIER TORE werden den Mainzern aberkannt. VAR-Wahnsinn am Bruchweg.
4 Tore zählten nicht : Das völlig verrückte Mainz-Spiel
Leverkusen ist Vizemeister, Mainz spielt nächste Saison in der Conference League. Ein Riesenerfolg für den FSV.
Mainz-Torwart Robin Zentner: „Das ist das, wofür die gesamte Saison gespielt haben. Es ist eine Riesenfreude.“ FSV-Vorstand Christian Heidel: „Solche Spiele brauche ich nicht jedes Wochenende. Wir sind heute so verdient Sechster geworden. Ich bin ja für den VAR. Aber ohne VAR hätten wir heute 4:0 zur Halbzeit geführt.“
Und Xabi Alonso? Der Spanier ist in seinem letzten Spiel als Bayer-Trainer noch einmal richtig „on fire“. Holt sich zum (vorläufigen) Bundesliga-Abschied sogar noch eine Gelbe Karte ab. Er wird der Bundesliga fehlen.