Geständnis von Box-Promoter Steinforth : Seltene Krankheit ist sein härtester Gegner

Der Magdeburger Ulf Steinforth ist seit 25 Jahren erfolgreicher Box-Promoter in Deutschland.

Der Magdeburger Ulf Steinforth ist seit 25 Jahren erfolgreicher Box-Promoter in Deutschland

Foto: Ronny Hartmann

25 JAHRE K.O.-POWER!

Am Samstag feiert der Magdeburger Boxstall SES Boxing mit einer Open-Air-Gala auf der Seebühne sein Jubiläum. Gegründet wurde die Erfolgsschmiede im März 2000 von Ulf Steinforth (57) – damals mit bescheidenem Plan.

Heute zählt er zu den wichtigsten Box-Promotern Deutschlands. „Mein Plan waren zwei, drei Veranstaltungen. Und jetzt mache ich diesen Job schon ein Vierteljahrhundert. Wahnsinn“, sagt Steinforth rückblickend.

Er berichtet weiter: „Wir haben wirklich schon Geschichte abgeliefert und sind ein großer Botschafter dieses Sports in Deutschland. Aber in den 25 Jahren habe ich auch schon mindestens 25-mal aufgehört.“

Ulf Steinforth formte Robert Stieglitz (r.) zum Weltmeister

Ulf Steinforth formte Robert Stieglitz (r.) zum Weltmeister

Foto: Ronny Hartmann

Seitdem hat SES mehr als 300 Titelkämpfe ausgerichtet und dabei sechs Weltmeister, zehn Europameister und 26 Deutsche Meister hervorgebracht.

Ein Mann mit Herz fürs Boxen – und für seine Kämpfer. Im BILD-Gespräch spricht der SES-Boss offen über Höhen, Tiefen – und den Kampf seines Lebens.

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„Das Projekt Robert Stieglitz begann Anfang der 2000er-Jahre. Sein Onkel aus Russland zeigte mir eine Ausweiskopie, auf der stand, dass Robert Wolgadeutscher wäre und überredete mich, ihn mir mal anzuschauen. Dann wurde mir gleich nach dem ersten Training gesagt, dass ich ihn gleich wieder nach Hause schicken solle. Aber irgendwie habe ich gespürt, dass der Junge etwas hat. Ich habe nie selbst geboxt und wahrscheinlich auch nicht viel Ahnung. Aber ich habe ein Näschen für Talente, Instinkt. Und der Rest ist ja Geschichte.“

Stieglitz war von 2009 bis 2012 und 2013 bis 2014 WBO-Weltmeister im Supermittelgewicht , später auch Europameister im Halbschwergewicht. Heute steht er selbst in der Ecke – als Trainer von SES-Hoffnungsträger Roman Fress.

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„Die Corona-Pandemie, die für viele andere Unternehmen das Aus bedeutet hat. Wir haben überlebt, weil wir uns nicht von einer Quelle abhängig gemacht haben, sondern regionale, lokale und überregionale Partner haben, die an uns glauben und uns unterstützt haben. Mit dem TV-Vertrag, unserem Marketing und, ganz wichtig, unseren Ticketeinnahmen, haben wir drei Säulen, die alles stützen. In den letzten Jahren laufen unsere Events wieder sehr gut.“

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Was viele nicht wissen: Steinforth leidet am Goodpasture-Syndrom, einer seltenen Autoimmunerkrankung, die Nieren und Lunge angreift.

Er erklärt: „Ich bin der modernen Medizin unheimlich dankbar, denn vor 20, 30 Jahren wäre ich wahrscheinlich schon daran gestorben. Ich habe tolle Ärzte um mich herum, die mir geholfen haben. So wie auch meine Familie und natürlich meine Frau Peggy, die immer an meiner Seite war. Jetzt geht es mir wieder gut und ich glaube, das wird auch die nächsten 25 Jahre so sein. Aber ja, das war mein größter Kampf.“

Macht Steinforth jetzt noch 25 Jahre weiter? Er lacht: „Das kann ich nicht versprechen, aber es ist zu befürchten.“

Die Cruisergewichtler Roman Fress (l.) und Michael Seitz (R.) posieren vor ihrem WBO-InterConti-Duell mit Promoter Ulf Steinforth

Die Cruisergewichtler Roman Fress (l.) und Michael Seitz (R.) posieren vor ihrem WBO-InterConti-Duell mit Promoter Ulf Steinforth

Foto: Ronny Hartmann

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Seine SES-Jubiläumsgala am Samstag (MDR live ab 22.15 Uhr) steht im Zeichen von zwei Titelkämpfen. Roman Fress (32) kämpft um den Inter-Continental-Gürtel der WBO im Crusiergewicht, Artur Reis will den EM-Titel im Supermittelgewicht der IBF.

Aber Magdeburgs Boxstall schickt auch junge Hoffnungsträger aus dem Team Deutschland in den Ring. Einer davon ist Michel Dobler (21, Halbschwergewicht), der seinen zweiten Profikampf bestreitet. Der Student: „SES ist älter als ich. Vielleicht kann ich meinen Teil dazu beitragen, dass die Geschichte weitere 25 Jahre hält.“

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Quelle: AP
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