
Bei Besuch im Museum : Armstrong schreibt emotionale Zeilen an Ullrich

Früher Rivalen, heute Freunde: Lance Armstrong (53/l.) und Jan Ullrich (51) in Ullrichs Museum in Bad Dürrheim
„Wir waren so viele Jahre Gegner, haben uns duelliert. Jetzt ist er hier. Das ist für mich ein Ritterschlag. Lance Armstrong ist hier in Bad Dürrheim! Ein großer Freundschaftsdienst. Das werde ich ihm nie vergessen.“
Zwei Radsport-Legenden treffen sich in einem Kurort in Baden-Württemberg. Lance Armstrong (53) besuchte dort das Museum seines früheren Rivalen und heutigen Freundes Jan Ullrich (51). Armstrong: „In den USA haben wir keine Radsport-Museen. Es ist sehr aufregend, unglaublich. Wie auch die Geschichten und die Person, die da dahinterstehen. Ich hatte als Sportler vor keinem Gegner Angst – nur vor Jan. Vor niemandem sonst.“
Armstrong trug sich auch ins Museum-Gästebuch ein, schrieb emotionale Zeilen: „What a wonderful tribute to an amazing man. I, like millions others, love and cheer for him.“ Zu Deutsch: „Was für eine wundervolle Hommage an einen erstaunlichen Mann. Ich liebe ihn und feuere ihn an, wie Millionen andere auch.“

Der Gästebuch-Eintrag von Lance Armstrong im Jan-Ullrich-Museum
Armstrong und Ullrich – beide verbindet eine ähnliche Vita. Weltstars, Tour-de-France-Sieger, dann Absturz. Beide gaben Doping zu, Ullrich erlebte 2018 zudem einen brutalen Drogen-Absturz, aus dem auch Armstrong ihm heraushalf. Vergangenheit.
Armstrong: „Viele aus unserem Sport hatten eine interessante Reise nach ihrer Karriere. Nicht alle waren perfekt. Keine Regenbogen und Einhörner. Aber heute stehen wir da und blicken nach vorn. Ich bin sehr glücklich.“
Eigentlich sollten Ullrich und Armstrong beim „Jan Ullrich Cycling Festival“ gemeinsam ein paar Runde drehen, doch daraus wird wegen des Schlüsselbeinbruches von Ullrich nichts . Armstrong wird am Sonntag trotzdem an den Start gehen.
Ullrich: „Ich glaube, ich hätte im Moment eh keine Chance gegen Lance, wenn ich sehe, wie trainiert er ist.“ Sieht Armstrong anders: „Ich hatte schon Ausreden wie Jetlag parat...“