Er steht in Bayern und die Whopper sind gar keine : Dieser Burger King ist eine Fälschung

Der falsche Burger King an der A9. Dahinter gibt es noch einen echten KFC

Der falsche Burger King an der A9. Dahinter gibt es noch einen echten KFC

Foto: Karina Palzer

Schweitenkirchen (Bayern) – Kann ein Whopper illegal sein? Die Fast-Food-Kette Burger King sagt: ja. Vor einem Jahr hat das Unternehmen einem Franchise-Nehmer gekündigt, doch der brutzelt fröhlich weiter.

Im Hamburger-Restaurant an der A9 in Schweitenkirchen (Kreis Pfaffenhofen/Bayern ) sieht es aus wie in einem Burger King. Doch seit Monaten wird das Lokal nicht mehr von der Kette beliefert. Geschäftsmann Ronny Otto (47) grillt jetzt auf eigene Rechnung, besorgt sich Fritten, Fleisch und Brötchen auf dem freien Markt.

Was auf der Anzeigetafel in der Filiale in Schweitenkirchen auffällt, da sind mehrere Gerichte durchgestrichen. Einige „ausverkauft“

Weil sie nicht mehr von Burger King beliefert wird, gibt es in der ehemaligen Filiale in Schweitenkirchen keine Veggieburger mehr

Foto: Karina Palzer

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Denn im Mai 2024 beendete der Schnellrestaurant-Gigant (19.000 Filialen weltweit) die Zusammenarbeit mit Otto. Ein TV-Sender hatte über problematische Arbeitsbedingungen in Ottos Dachauer Filiale berichtet. Ausländische Arbeitskräfte ohne Deutschkenntnisse sollen dort zwölf Stunden für einen Hungerlohn gearbeitet haben.

Burger King sagt: „Wenn ein Franchise-Nehmer gegen die Standards verstößt, können wir den Franchisevertrag kündigen.“

Das Fast-Food-Restaurant am Autohof Schweitenkirchen ist weiterhin geöffnet. Einfach zusperren will er nicht. Er habe Verträge zu erfüllen mit Lieferanten und dem Vermieter

Das Fast-Food-Restaurant am Autohof Schweitenkirchen ist weiterhin geöffnet

Foto: Karina Palzer

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Otto hält das für einen Vorwand. „Wir sind durch mein Engagement in einem Verband für Rechte von Franchisenehmern von Burger King (IFB, d. Red.) in Ungnade gefallen“, sagt er. Die IFB hatte eine Klage gegen die Kette eingereicht. Danach sei er „auf der Abschussliste“ gestanden.

Seit Monaten steht der ehemalige Burger King an der A9 Autobahnausfahrt Ingolstadt-Nord leer. Auf den Schriftzügen ist das „King“ verschwunden

Seit Monaten steht der ehemalige Burger King an der A9-Autobahnausfahrt Ingolstadt-Nord leer. Auf den Schriftzügen ist das „King“ verschwunden

Foto: Karina Palzer

Sein ehemaliger Burger King an der Autobahnausfahrt Ingolstadt-Nord ist geschlossen. Auf dem Dach ist noch das Wort „Burger“ zu sehen, das „King“ wurde abgeschraubt. Das Restaurant in Schweitenkirchen, das Otto sein „gallisches Dorf“ nennt, ist aber noch in Betrieb. Einfach zusperren will er nicht. Er habe Verträge mit Lieferanten und dem Vermieter zu erfüllen.

In der Filiale in Schweitenkirchen fällt auf, das auf den Trinkbechern und Verpackungen das bekannte Burger-King-Logo fehlen

In Ottos Imbiss in Schweitenkirchen fehlt das bekannte Burger-King-Logo auf Bechern, Tüten und Burger-Papier

Foto: Karina Palzer

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Das Fast Food heißt immer noch wie früher: Whopper, Long Chicken, King Nuggets. Auch die Einrichtung ist dieselbe. Nur die Markenverpackung fehlt. Vielen Kunden fällt der Unterschied aber erst mal gar nicht auf.

Im Vergleich dazu sind in anderen Burger-King-Filialen die Logos wie gewohnt auf den Verpackungen zu finden

Im Vergleich dazu sind in echten Burger-King-Filialen überall Firmen-Logos zu finden

Foto: Karina Palzer

In Internet-Bewertungsportalen gibt es deshalb miserable Bewertungen. Ein Steffen auf Tripadvisor „Vorsicht!!! Der Betreiber hat keine Lizenz ... wurschtelt auf eigene Faust weiter um noch Kohle zu machen ... Hab‘ dort heute einen komischen Plant Based Whopper gegessen, Patty komplett ... Käse nicht geschmolzen und kalt und die Verpackung ... neutral weiß ... um weiter dick Kasse machen zu können, kauft der Betreiber irgendwelche Zutaten und baut die BK-Produkte dann irgendwie nach. Hab auch gesehen, wie eine Mitarbeiterin Pommes einer Billigmarke in die Fritteuse kippte. Hatte den ganzen Tag/Abend ’nen schlechten Magen.“

Kilian Grasser ist Kunde im Restaurant in Schweitenkirchen: „Mein Burger war sehr gut. Hier sieht alles aus wie bei Burger King“

Kilian Grasser ist Kunde im Restaurant in Schweitenkirchen: „Mein Burger war sehr gut. Hier sieht alles aus wie bei Burger King“

Foto: Karina Palzer

Vor dem falschen Burger King trifft BILD allerdings auf zufriedene Kunden. „Ich habe einen Cheeseburger gegessen, der hat mir sehr gut geschmeckt. Das Einzige, was mir aufgefallen ist, ist, dass die Verpackung neutral ist“, sagt Bauingenieur Kilian Grasser (23). Josef Ritsch (63): „Ich bin heute zufällig hier. Mir ist nicht aufgefallen, dass ich in einem Fake-Restaurant bin. Das Fleisch vom Whopper war frisch und saftig.“

Warum Otto keinen Laden unter anderem Namen eröffnet? „Das Wettbewerbsverbot erlaubt das erst ein Jahr nach Vertragsende“, sagt er Gastronom. „Wir hoffen, dass Burger King bald versteht, dass der Lieferstopp allen schadet.“

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